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... denn sie wissen nicht, was sie tun! China droht die „Zombifizierung“

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Nur vier Tage nach seiner Ansprache griff zum ersten Mal die neu eingeführte Handelsunterbrechung an Chinas Börsen, die vor allzu heftigen Abstürzen schützen sollte. Die Hektik, mit der die Maßnahme kurz darauf wieder abgeschafft wurde, weil sie ganz offensichtlich das Gegenteil des erwünschten Effekts zur Folge hatte, nährt zusammen mit wiederholten Eingriffen und neuen Regeln am ohnehin regulierten Devisenmarkt und der immer deutlicher zutage tretenden Konjunkturschwäche Zweifel an der Macht der Regierung.

Der Glaube an die Steuerungsfähigkeit durch die chinesische Politik ist deutlich erschüttert worden. China steht vor schweren Jahren, was seine Wirtschaft anbelangt.

Jörg Krämer, Chef-Volkswirt Commerzbank

Das Problem, stellt der britische „Economist“ heraus, sei nicht grundsätzlich ökonomischer Natur. „Es besteht darin, dass eine bislang für allmächtig gehaltene Regierung – die selbst die Finanzmärkte im Griff hat – ihre Kontrolle verlieren könnte.“ Chinas Führung ringe aktuell mit extrem komplexen Reformen ihres Finanzsystems, ihrer Währungspolitik und ihrer Staatsbetriebe. „Offensichtlich unsicher darüber, wie sie vorgehen sollen, agieren sie hektisch und machen Fehler.“

Schuldenabbau als Bremsklotz

Einen der größten Fehler sieht Commerzbank-Ökonom Krämer dabei erst noch am Horizont – er betrifft die Unternehmen unter staatlicher Kontrolle: So werde der dringend gebotene Abbau der übermäßig hohen Schulden vieler Firmen ohnehin schmerzhafte Folgen für die Wirtschaft haben. Schließlich geht mit dem Schuldenabbau zwangsläufig eine Kürzung der Ausgaben einher, die sich über mehrere Jahre hinziehen und die gesamte Konjunktur bremsen wird.

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