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10 Prozent Aufwertung – und mehr? Was die Rohstoff-Rally für 2017 verspricht

Für Rohstoffe hatte das Jahr 2016 mit einem Knall begonnen. Zwischen Januar und Juni stiegen die Preise stark an – dank eines Wertsprungs von 25 Prozent bei Gold und eines ähnlichen Zugewinns bei Erdgas. Das Geld floss infolge von Spekulationen in Bezug auf die Politik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Die Überzeugung, dass diese die Leitzinsen nur langsam anheben würde, schwächte den US-Dollar und machte Rohstoffe für Halter anderer Währungen billiger.

Der Bloomberg Commodity Index, der die Erträge von 22 Rohstoffen abbildet, verzeichnete in den ersten beiden Quartalen einen Gewinn. Im dritten Quartal rutschte er dann überraschend in die Verlustzone. Zwischen Mitte August und Mitte September zogen Investoren rund 791 Millionen US-Dollar aus börsengehandelten Fonds (ETFs) ab, die Rohstoffe abbilden.

„Das Interesse der Spekulanten kann einfach nicht gehalten werden“, sagte Rob Haworth, führender Investment-Stratege bei U.S. Bank Wealth Management in Seattle, damals zu Bloomberg-Analysten. John Stephenson, Geschäftsführer von Stephenson & Co. Capital Management in Toronto, prognostizierte ebenfalls großes Unheil für die Rohstoffmärkte: „Die zweite Jahreshälfte ist die Story eines Unvermögens oder eines wahrgenommenen Unvermögens von Rohstoffen, sich viel weiter nach oben zubewegen, weil es einige dieser Probleme gibt, die man immer hatte.“ Dazu zähle das Überangebot bei Öl.

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Klare Richtung bei Preisen

Nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sind die Aussichten für Rohstoffmärkte nicht mehr ganz so düster. Seine Ankündigung, über 500 Milliarden US-Dollar in amerikanische Infrastruktur zu investieren, hat die Kurse in die Höhe schnellen lassen. „Besonders Industriemetalle erlebten einen Aufschwung. Kupfer hat von verbesserten Konjunkturdaten in China und Trumps angekündigten Infrastrukturinvestments profitiert und kletterte auf ein neues 16-Monats-Hoch“, kommentiert Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Im November kostete eine Tonne Kupfer zeitweise mehr als 6.000 US-Dollar. Zink, das zum Korrosionsschutz eingesetzt wird, war mit 2.970 US-Dollar zeitweise so teuer wie zuletzt vor neun Jahren. Blei markierte mit 2.564 US-Dollar ein Fünf-Jahres-Hoch.

Thomas Benedix, Rohstoffexperte bei Union Investment, ist überzeugt, dass die Hausse am Rohstoffmarkt 2017 anhält – allerdings sind die Infrastrukturpläne Trumps dafür nicht der einzige Grund. In einem Interview nennt er den zweiten Grund für die Rally: Den neuen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage. Nach dem Angebotsüberschuss in der Vergangenheit kehrten in den kommenden zwei Jahren fast alle Rohstoffsektoren wieder in ein Gleichgewicht zurück. Bei Nickel, Zink und Blei sei dieser Punkt schon überschritten worden – die Nachfrage überwiege bereits das Angebot. Insgesamt, so Benedix im Handelsblatt, könnte der Rohstoffsektor 2017 um zehn Prozent nach oben gehen.

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