Eyb & Wallwitz Podcast „2022 dürfte etwas Druck vom Kessel der Fed genommen werden“
Die wichtigsten Erkenntnisse der jüngsten Fed-Sitzung: „Zum einen hat uns Fed-Chef Jerome Powell mitgeteilt, dass er mit den Fortschritten am Arbeitsmarkt noch nicht zufrieden ist. Zum anderen ist die Fed weiterhin davon überzeugt, dass der Inflationsanstieg temporärer Natur ist“, sagt Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Ein großes Aber gibt es jedoch: Die Fed zeigte sich besorgter, dass die Risiken für die Inflation doch etwas höher ausfallen könnten. Zwar gibt es noch keinen festen Termin für ein „Tapering“, aber die Fed hat ihre Zinsprognosen dennoch weiter nach vorne geschoben.
Traf die Fed damit die Erwartungen der Märkte? „Das Sicherheitsnetz wurde nicht weggezogen, sondern es wurde adjustiert“, erklärt Ernst Konrad, Portfoliomanager bei Eyb & Wallwitz. „Dabei ist besonders wichtig, dass die US-Notenbank den Märkten kommuniziert, dass man nicht ‚behind the curve‘ ist“, ergänzt Konrad. In anderen Worten: Die Fed muss gegenüber den Märkten klar machen, dass sie Herr der Lage ist. „Das ist ihr bisher gelungen.“ Gerade an der Entwicklung der Anleiherenditen lasse sich das ablesen: Die Rendite 10-jähriger Papiere ist eher zurückgegangen und die 30-jähriger Papiere ist unter 2 Prozent gefallen.
„Die Fed hat nach wie vor alle Argumente auf ihrer Seite“, sagt Mayr. Es seien aktuell vor allem temporäre Faktoren, die die Inflation nach oben treiben und noch einige Monate anhalten dürften. „Wir rechnen damit, dass die Inflation erst Ende des Jahres nachgeben wird. Der Druck beziehungsweise die Unsicherheiten bleiben also erst einmal erhalten.“ Vor diesem Hintergrund lasse sich sagen, dass die Fed einen cleveren Weg gewählt hat. „2022 dürfte etwas Druck vom Kessel der Fed genommen werden“, ergänzt Mayr.
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