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300 Tonnen Bundesbank-Gold aus New York jetzt vollzählig in Deutschland Goldverlagerung vier Jahre dem Plan voraus

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Bundesbank ist bei Goldrückholung dem Plan vier Jahre voraus

Deutlich früher als geplant wird die Bundesbank damit die Hälfte der deutschen Goldreserven in eigenen Tresoren in Frankfurt am Main verwahren. Das im Jahr 2013 der Öffentlichkeit vorgestellte Lagerstellenkonzept sah eigentlich einen ganz anderen Zeitplan vor: Erst ab 2020 sollte die Hälfte der deutschen Goldreserven in Deutschland lagern. Auf der Grundlage des Lagerstellenkonzepts verbleiben nun 50 Prozent im Ausland: In der Obhut der US-Notenbank Federal Reserve Bank in New York, wo dann 37 Prozent der deutschen Goldreserven lagern werden, sowie bei der Bank of England in London, die auf 13 Prozent der deutschen Goldreserven aufzupassen verspricht. Vorgestellt wurde das Lagerstellenkonzept im Januar 2013.

Mit ihrem 50:50-Lagerstellenkonzept hat die Bundesbank zwei der beiden wichtigsten Funktionen ihrer Goldreserven im Blick: Zum einen will sie bei der Bevölkerung Vertrauen gewinnen. Vor 2013 war die Kritik von Politikern und Bürgern an der Verwahrung des Staatsschatzes immer lauter geworden. Zum anderen will sie in den USA und Großbritannien bei Bedarf jederzeit und unverzüglich Gold gegen eine internationale Reservewährung tauschen können.

Lagerstellenkonzept als vertrauensbildende Maßnahme

Ende 2010, als die US-Notenbank im Zuge der Bewältigung der Finanzkrise begann mit immer neuen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen die Staatsverschuldung der USA in nie gekannte Höhen zu treiben, legte der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler den Finger in die Wunde. Hartnäckig stellte er mehrere schriftliche Anfragen an die Bundesregierung: „In welchen Abständen werden die Bestände der Deutschen Bundesbank bei der Federal Reserve Bank tatsächlich körperlich in Augenschein genommen, und wann ist dies zuletzt geschehen?“, wollte er wissen.

Die Bundesregierung musste eingestehen, dass Bundesbankmitarbeiter offenbar letztmalig am 11. Juni 2007, also mehr als ein Jahr vor der Bankenkrise, „in Begleitung von zwei für die Schlüsselführung verantwortlichen Mitarbeitern der Federal Reserve Bank (...) die Tresoranlagen betreten und besichtigt“ hätten. Zuvor hatte sich Deutschland stets mit schriftlichen Bestätigungen der USA zufriedengegeben, dass das Gold noch da sei. Die letzte Barrenliste stammte aus dem Jahr 1979/80.

Verschwörungstheorien begannen daraufhin in Deutschland zu kursieren. Der Staat reagierte: 2012 beeilte sich der Bundesrechnungshof die fehlende regelmäßige Inventur der Goldreserven im Ausland durch die Bundesbank zu beanstanden. Zweifel am Vorhandensein oder der Echtheit der Goldbestände in New York, London und Paris sollten damit aus dem Weg geräumt werden. Im Sommer 2014 lud die Bundesbank dann sogar zu ihrem ersten Tag der offenen Tür: Die Besucher des Bürgerfestes erlebten Musik auf zwei Bühnen und staunten über die sensationell niedrigen Preise für Essen und Trinken, wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtete.

Zuletzt war das Gold der Bundesbank im Herbst 2016 in den Medien: Am 7. Oktober hatte die Notenbank eine Liste über ihren Goldbarrenbestand, inklusive Barrennummern und Inventarnummern, an ihren vier Lagerorten Frankfurt, London, Paris und New York veröffentlicht.

 

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