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Globale ETP-Kapitalflüsse Vom Fischen in unbekannten Strömen

Die im Juni 2018 ins Stocken geratenen Kapitalflüsse von Exchange-Traded Products (ETPs) (50 Prozent hinter den Zahlen des letzten Jahres bzw. 30,038 Milliarden USD) spiegelten die Besorgnis um die Unsicherheit wider, die durch Handelskriege und die damit verbundene protektionistische Politik verursacht wurde. Nach einem guten, konsistenten Start ins Jahr 2018 nahmen die monatlichen Kapitalflüsse in Rohstoff-ETPs am deutlichsten ab, gefolgt von den mit Aktien verbundenen ETP-Kapitalflüssen, während die Investoren zu versuchen schienen, Zuflucht in Fixed-Income-ETPs zu suchen, die im Monat Juni von allen Anlageklassen am meisten zulegten.

Es ist das vierte Mal in Folge, dass die monatlichen Kapitalflüsse in Fixed-Income-ETPs die in Aktien-ETPs im Jahr 2018 übertrafen. Unseres Erwartens werden Handelskriege auf den Märkten weiterhin für Gegenwind sorgen und es werden sich dadurch Segmente der Wirtschaft herauskristallisieren, die wahrscheinlich auf Kosten anderer Segmente von ihnen profitieren werden, während wir uns für den Rest des Jahres 2018 auf turbulentere Zeiten einstellen.  

Grafik 1: Fixed-Income-ETPs sicherten sich im Juni 2018 den Löwenanteil
 


Quelle: Bloomberg, WisdomTree, Daten verfügbar bis Schlusskurs vom 30. Juni 2018.

Kapitalflüsse von Industriemetall-ETPs tragen die Hauptlast der Handelskriege

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Bei den Rohstoffen zogen ETPs mit breit diversifizierten, langfristigen Rohstoffkörben das Interesse der Investoren auf sich, da die Fundamentaldaten für Rohstoffe intakt blieben, die dazugehörigen Kurse jedoch aufgrund der fortgesetzten Handelskonflikte nach unten tendierten. Der Industriemetall-Komplex ist eng mit der chinesischen Nachfrage verbunden, da China der weltweit größte Verbraucher von Basismetallen ist. Die aktuellen Handelskonflikte zwischen den USA und China haben sowohl dem Kurs als auch den ETP-Kapitalflüssen einen Dämpfer versetzt. Die Investoren sorgen sich zunehmend darum, dass die Unsicherheit um die Handelskriege das globale Wirtschaftswachstum aus der Bahn werfen könnte, was sich wiederum negativ auf die Nachfrage für Industriemetalle auswirken würde. Bis es zu einer Lösung kommt, erwarten wir, dass der fortgesetzte Handelsstreit die Volatilität bei Basismetallen erhöhen wird, bei den langfristigen Fundamentaldaten der meisten Metalle bleiben wir jedoch optimistisch.

Die Kurse von Agrarrohstoffen verzeichneten im Juni den stärksten Rückgang, da eine Störung der globalen Lieferkette sowie wetterbedingte Störungen befürchtet wurden. Nichtsdestotrotz konnten Agrarrohstoff-ETPs weiterhin Zuflüsse für sich gewinnen.