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Drei Leitprojekte vorgestellt Abgasfreier Wachstumsmotor Wasserstoff

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (r.) und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (2.v.r.) zu Besuch im Energiepark in Mainz
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (r.) und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (2.v.r.) zu Besuch im Energiepark in Mainz: Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, Technologieführer bei Wasserstoff zu werden | Foto: imago images / Sämmer

„Ich sehe im grünen Wasserstoff eine innovations- und industriepolitische Jahrhundertchance für Deutschland. Wir wollen unser Land zum Leitmarkt und globalen Leitanbieter für Wasserstofftechnologien machen“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek bei der Vorstellung von drei Wasserstoff-Leitprojekten. Diese seien der Startschuss für eine Initiative, die Hürden beim Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft aus dem Weg räumen soll.

Drei grundlegende Forschungsansätze

Die Leitprojekte setzen bei den Schlüsselfragen zum Einsatz von grünem Wasserstoff an. So widmet sich das Projekt „H2Giga“ den Technologien für eine serienmäßige Herstellung von Wasser-Elektrolyseuren. Denn um den Bedarf an grünem Wasserstoff decken zu können, braucht es große Kapazitäten an effizienten, robusten und auch kostengünstigen Elektrolyseuren. Zwar sind heute bereits leistungsfähige Elektrolyseure am Markt – allerdings erfolgt ihre Herstellung noch immer größtenteils in Handarbeit. Das ist zeitaufwändig, kostenintensiv und einer der Gründe dafür, warum grüner Wasserstoff derzeit noch nicht wettbewerbsfähig ist. Daher braucht es in Serie gefertigte Elektrolyseure, die modular an ihre jeweiligen Einsatzorte angepasst werden können.

Das Projekt „TransHyDE“ testet und bewertet Möglichkeiten des Transports von Wasserstoff. Um den Bedarf an grünem Wasserstoff decken zu können, wird Deutschland einen großen Anteil aus wind- und sonnenreichen Regionen importieren müssen. Dafür sind funktionierende und effiziente Transport-Infrastrukturen notwendig. Im Fokus stehen neben der Nutzung des vorhandenen Gasnetzes der Transport in Hochdruckbehältern, als Flüssigkeit oder gebunden in Ammoniak. Dazu gehört die Erarbeitung von Normen und Sicherheitsvorschriften wie auch die Entwicklung geeigneter Materialien.

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Beim Projekt „H2Mare“ geht es um die Bündelung von Offshore-Windanlagen und der Produktion von Wasserstoff. Idealerweise in einem Modul könnte die Windenergie auf See zur Herstellung von grünen Wasserstoff genutzt werden – und das ohne Netzanschluss. Allerdings stellen die besonderen Bedingungen hohe Anforderungen an die Konstruktion, das Material und den Betrieb der Anlagen. Die Offshore-Erzeugung von grünem Wasserstoff und anderen Power-to-X-Produkten ist bislang einmalig und besitzt das Potential, eine weltweite Leuchtturmwirkung aus Deutschland heraus zu entfalten: Bei Erfolg können aus der Technologie neue Exportmöglichkeiten entstehen.

Schlüsselrolle beim Klimaschutz

Die 2020 im Ideenwettbewerb „Wasserstoffrepublik Deutschland“ ausgewählten Projekte werden nun von industriegeführten Konsortien betrieben. Bis jetzt haben sich mehr als 230 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft eingebracht, betonte Karliczek. Sie kommen aus allen 16 Bundesländern. Dabei arbeiten schon im vorwettbewerblichen Bereich Unternehmen zusammen, die sonst in direkter Konkurrenz zueinanderstehen. Dies unterstreiche eindrucksvoll die zentrale Rolle der Forschungsförderung des Bundesforschungsministeriums als Innovationstreiber.

„Unser Land kann zum Antreiber und zum Ausstatter einer globalen Grünen Wasserstoffwirtschaft werden", sagte Stefan Kaufmann, Innovationsbeauftragter grüner Wasserstoff. "Wir haben vielleicht nicht so viel Wind und Sonne wie andere Länder – dafür aber das Know-how, ein nachhaltiges, sicheres und leistungsfähiges Energiesystem der Zukunft zu bauen." Kaufmann zeigte sich zuversichtlich, dass die drei Projekte den Weg in eine grüne Wasserstoffwirtschaft ebnen werden.

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