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Acatis-Gründer Hendrik Leber über den Datini Valueflex „Ich tue, was ich für richtig halte – und das zahlt sich aus“

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Also keine objektiven Kriterien im engeren Sinne?

Leber: Jedenfalls nicht, wie sie bei einem festgelegten Investmentprozess vorgeschrieben sind. Ich kann neue Ansätze ausprobieren. So haben wir zum Beispiel das Projekt Quantenstein entwickelt. Wenn wir es einfach beschreiben wollen: Es handelt sich um einen Computer, der Aktienideen liefert – also ein Produkt aus dem Bereich Künstliche Intelligenz, ein Roboter, der mit Deep-Learning-Werkzeugen arbeitet. Dieser hat mir einhundert Ergebnisse geliefert. Fünf davon finde ich interessant und nehme sie testweise in den Datini-Fonds auf. Ich will sehen, wie sie sich entwickeln.

Oder Sie folgen Ihrem Bauchgefühl.

Leber: Eher einem begründeten Gefühl. Zum Beispiel bin ich überzeugt, dass es einen bestimmten Trend geben wird oder ein Thema, das besonders relevant wird. Dann suche ich mir vielleicht fünf Positionen aus, die das Thema abdecken, und kaufe sie für den Fonds. Und dieses vollkommen freie Spiel mit den Gelegenheiten, die sich ergeben, habe ich nur im Datini. Ich habe dort ganz bewusst keinen Investmentprozess, weil ich merke: Der bindet mir die Hände.

Was haben solche Einschränkungen zur Folge?

Leber: Sobald ich mich im Datini einschränken ließe, ginge die Performance runter. Deshalb habe ich gesagt: Kein Investmentprozess, keine Rechenschaft ablegen, niemals erläutern müssen! Sondern stattdessen die Dinge tun, die ich für richtig halte. Und das zahlt sich aus.

Das hört sich super an. Und wo ist der Haken?

Leber: Natürlich ist der Datini hochvolatil – also nichts für Witwen und Waisen und erst ab achtzehn Jahren zulässig. Aber seine Performance-Kraft ist beachtlich. Wichtig ist eben, dass ich mich für nichts rechtfertigen muss. Denn sobald jemand fragt „Warum haben Sie das so gemacht? Das hätte man doch auch anders machen können“, gerät man in die Defensive und arbeitet nicht mehr so gut.

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