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Ajay Jain über Alternativen zu Anleihen „Europa-Aktien haben viel Luft nach oben“

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„Irgendwo müssen Anleger investieren“

Wie sieht ihre generelle Aufstellung aus?

Jain: Angesichts des Niedrigzinsumfeldes, dem anhaltend schwachen globalen Wachstum und einer Inflation, die nur sehr langsam Fahrt aufnimmt, haben wir den Großteil unserer Anleiheposition durch Aktien ersetzt.

US- oder Europa-Aktien?

Jain: Wir zweifeln derzeit daran, dass US-Aktien ihre Bewertungen und Renditen auf dem aktuellen Niveau halten können. In europäischen Aktien sind wir allerdings übergewichtet.

Warum?

Jain: Aus drei Gründen: Erstens, glauben wir, dass sich die Europäische Zentralbank deutlich entgegenkommender Verhalten wird als die US-Notenbank. Das bedeutet ein geringeres Risiko. Zweitens, gibt es noch viel Luft nach oben hinsichtlich der Erträge. Das Gefälle zwischen US- und Europa-Aktien war noch nie so stark wie jetzt, es ist also wahrscheinlich, dass europäische Titel bald aufschließen. Und drittens sind schlicht und einfach die Bewertungen besser.

Spielt die anstehende US-Wahl eine Rolle bei ihrer Zurückhaltung hinsichtlich US-Aktien?

Jain: Nein. Geopolitische Risiken gibt es immer und außerdem scheinen die Märkte, ähnlich wie beim Fall Brexit, gut auf das Ereignis vorbereitet zu sein. Die Volatilität ist kaum gestiegen, wir können also nicht sagen, dass der Markt nervös ist oder, dass Anleger US-Aktien meiden. Das dürfte aber auch daran liegen, dass angesichts negativer Renditen bei vielen Staatsanleihen nicht viele andere Optionen übrig bleiben. Irgendwo müssen Anleger investieren.

Das Gespräch führte Ann-Kathrin Scholz

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