LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in NewsLesedauer: 3 Minuten

Rückblick 2020 Aktien: Schnell runter, aber auch schnell wieder rauf

New Yorker Börse
New Yorker Börse: Die Aktienmärkte trotzten 2020 allen Widrigkeiten – etliche Börsen gingen sogar erfolgreich auf Rekordjagd | Foto: imago images / Pacific Press Agency

Das Börsenjahr 2020 endete so, wie es begonnen hatte – mit guter Stimmung. Doch der Zeitraum dazwischen hatte es wahrlich in sich. Eine Virus-Epidemie, die in China ihren Ursprung fand, breitete sich rasch zur globalen Pandemie aus und sorgte für einen Konjunktureinbruch samt Börsencrash. Die Niederlage Donald Trumps geht wahrscheinlich auf das Covid-19-Konto. Gleiches gilt möglicherweise für den in letzter Minute zustande gekommenen Brexit-Handelsvertrag. Immerhin eine Erinnerung daran, dass die Teilnahme Großbritanniens an der Europäischen Union von Anfang an eine Mesalliance war.

Börsen knicken nur kurz ein

Wer hätte aber gedacht, dass in einem solchen Krisenjahr etliche Börsen auf Rekordjagd gehen würden? Besonders die großen Länder verzeichneten 2020 starke Kursgewinne. In China, Japan und den USA kam es sogar zu kräftigen Aufschlägen. Den Vogel schoss der technologielastige Nasdaq Index ab, indem er um nicht weniger als 43 Prozent anstieg. Dahinter reiht sich Chinas CSI 300 Index mit einem Zuwachs von mehr als 27 Prozent ein. Es folgt der japanische Nikkei Index, der immerhin gut 16 Prozent zulegen konnte.

Weniger erfreulich ging es in Hongkong und Singapur zu, wo die führenden Aktienindizes Verluste aufwiesen. Die europäischen Pendants zeigten ebenfalls einen schwächeren Verlauf – wobei der deutsche Aktienindex Dax positiv heraussticht. Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien hingegen meldeten mitunter erhebliche Kursrückgänge. Insgesamt war 2020 ein äußerst heterogenes Börsenjahr. Unter den Sektoren ragen Technologieaktien positiv hervor, während Energietitel, Fluglinien und Tourismusaktien zu den Verlierern zählen.

Rohstoffmärkte erstaunlich robust

Wild ging es an den Energiebörsen zu: Welche temporären Ausschläge am Rohstoffmarkt möglich sind, konnten Anleger am Terminmarkt für Rohöl beobachten. Im März 2020 kam es kurzzeitig sogar zu negativen Preisen für das schwarze Gold. Per Saldo verlor die Nordseesorte Brent im Jahresverlauf etwa ein Fünftel ihres Wertes.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Ganz anders sah es beim Erdgas aus, dessen Anteil als Primärenergieträger seit Jahren tendenziell wächst. Unter starken Schwankungen legte Erdgas vor allem in Europa um bis zu 80 Prozent zu. Insgesamt aber zeigten sich die Rohstoffmärkte erstaunlich robust, was im Prinzip mit der raschen Erholung der chinesischen Volkswirtschaft zusammenhängt. Vor allem Metalle entwickelten sich hervorragend.

Abkoppelung der Börsenkurse

Manche Experten verweisen auf eine Abkopplung der Börsenkurse vom makroökonomischen Entwicklungspfad. Wird aber die ultraexpansive Geldpolitik der Notenbanken bedacht, dann sind die positiven Kursverläufe bei Sachwerten durchaus nachvollziehbar – obwohl sie im Einzelfall überzogen erscheinen mögen.

Dieser Trend lässt sich beispielsweise an der Preisentwicklung für Wohnimmobilien ablesen. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von Vermögenswerteinflation. Der Vollständigkeit halber ist aber noch zu erwähnen, dass auch Staatsanleihen abermals eine positive Wertentwicklung aufweisen konnten. Dieser Markt befindet sich seit mehr als drei Jahrzehnten in einer Perma-Hausse. Ausfallrisiken sind bei Staatsanleihen inzwischen aus dem Handelsvokabular verschwunden. Ohne Zweifel findet letztere, ahistorische Entwicklung ihren Ursprung in der großen Finanzkrise 2007/08.

Börse neigt zur Übertreibung

Gleichwohl drängt sich der Eindruck auf, dass die Börsen auch diesmal – wie es ihrem Wesen entspricht – nicht ohne Übertreibungen nach oben wie nach unten auskommen. Die sensationelle Kursentwicklung des Elektroautobauers Tesla mag das Gesicht einer solchen Übertreibung sein. Die Kalifornier haben mittlerweile einen höheren Börsenwert als alle anderen großen Autohersteller zusammen. Weitere Beispiele aus dem beliebten Technologie- und Wasserstoffbereich ließen sich anfügen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion