LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 4 Minuten

Amundi Marktausblick „Es ist unwahrscheinlich, dass der weltweite Handel zurückgeht“

Seite 2 / 3

Wenn wir auf die Finanzmärkte schauen – welche Region wird im Jahr 2018 voraussichtlich die beste Performance liefern?

Borowski: Wir rechnen damit, dass die Märkte bedeutend weniger eindeutig ausgerichtet sein werden als 2017. Die Volatilität wird uns erhalten bleiben. Die von den Zentralbanken bereitgestellte Liquidität wird in den Jahren 2018 und 2019 geringer. Auch wenn wir nicht damit rechnen, dass es zur Eskalation in einem weltweiten Handelskrieg kommt, werden wir doch weiterhin ganz genau beobachten, wie sich die politischen Spannungen entwickeln.

Welchen Assets räumen sie in dieser Situation die größten Chancen ein?

Borowski: Im Bewusstsein dieser widersprüchlichen Entwicklungen sind wir überzeugt, dass es die beste Methode ist, mit Unsicherheit fertig zu werden und Gewinne zu erwirtschaften, indem man Relative-Value-Chancen nutzt. Diese haben verschiedene Ursachen: die unterschiedlichen Stadien der Geldpolitik von Federal Reserve (Fed), Europäischer Zentralbank (EZB) und Bank of Japan (BoJ), die verschiedenen Stadien der ökonomischen Zyklen in den verschiedenen Ländern und zusätzlich äußere Einflussfaktoren.

Wie sieht das für verschiedene Assetklassen aus?

Borowski: Im Bereich Fixed Income sehen wir einen globalen Aufwärtsdruck auf die Zinsen, wobei die Steigerungsgeschwindigkeiten unterschiedlich sind. Daher raten wir zu einer erweiterten Diversifizierung, bei der ein globaler Ansatz mit multiplen Alpha-Strategien kombiniert wird, beziehungsweise einer weiteren Diversifikation innerhalb des Credit-Marktes. Im Bereich Aktien werden die Erträge weiter getrieben von den Unternehmensgewinnen. Hier sind die Aussichten immer noch vielversprechend. Dennoch ist es mittelfristig existenziell wichtig, die Gefahr und den möglichen Umfang eines strukturellen Umschwungs von der Aufwärtsbewegung zu einem „Boom and Bust-Szenario“ richtig einzuschätzen, wie wir es in den 90er Jahren hatten.

Tipps der Redaktion