China startete als einzige bedeutende Volkswirtschaft weltweit mit einem positiven Wirtschaftswachstum 2020 ins neue Jahr. Für 2021 prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) der Volksrepublik einen kräftigen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 7,9 Prozent. Weil das Land zusätzlich konsequent auf Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz setzt und sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt hat, interessieren sich auch viele Anleger für die Volksrepublik. Wer sich näher mit dem Aktienmarkt im Land auseinandersetzt, wird bald auf die Begriffe A-Aktien und H-Aktien stoßen. Wir erläutern, was es damit auf sich hat.
H-Aktien sind seit Jahrzehnten in globalen Portfolios etabliert. Dabei handelt es sich um Anteilsscheine von chinesischen Unternehmen, die an der Hongkonger Börse notiert sind. Sie sind für ausländische Anleger von jeher ohne Einschränkungen handelbar – was sie für viele auf Asien ausgerichtete Fonds interessant macht. Dabei handelt es sich jedoch um einen relativ kleinen Markt, der nur lediglich rund 350 Papiere umfasst.
A-Aktien weltweit drittgrößter Aktienmarkt
Bei A-Aktien handelt es sich hingegen um Wertpapiere, die in der chinesischen Währung Renminbi an den Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen gehandelt werden. Bis vor wenigen Jahren war der Zugang zu ihnen für ausländische Investoren aufgrund von Quotensystemen und Kapitalkontrollen schwierig. Doch mit den Stock-Connect-Programmen Shanghai-HK (2014) und Shenzen-HK (2016) nahm die Öffnung des Marktes für internationale Anleger Fahrt auf.
Gemessen an der Marktkapitalisierung bilden chinesische A-Aktien den drittgrößten Aktienmarkt der Welt – nur übertroffen von den beiden US-Börsen Nasdaq und New York Stock Exchange. Aufgrund der lange Zeit geltenden Zugangsbeschränkungen sind A-Aktien in den großen globalen Indizes wie dem MSCI Emerging Markets und dem MSCI All Cap World Index (ACWI) aber noch immer unterrepräsentiert. Im MSCI ACWI haben sie lediglich einen Anteil von 5,48 Prozent (Stand: 29. Januar 2021) – Tendenz allerdings steigend, was die Kapitalzuflüsse unterstützen dürfte. Zumal der Markt Investoren eine breite Auswahl bietet: Derzeit gibt es mehr als 3.500 A-Aktien-Unternehmen mit Notierungen in Shanghai oder Shenzhen.
Kapitalmarkt öffnet sich
Doch selbst wenn sich Markt weiter öffnet: Für private Anleger ist es nach wie vor schwierig, sich Einzeltitel vom chinesischen Festland ins Portfolio zu holen. Außerdem dürfte es vielen schwer fallen, sich ein fundiertes Bild der potenziellen Investmentziele zu machen.
Eine Lösung können aktiv gemangte Fonds sein. Der Blick in die Portfolios verschiedener Fonds offenbart, dass hier insbesondere drei Branchen hochgewichtet sind, die weltweit als Zukunftsmärkte gelten: Konsum, Technologie und Gesundheitswesen.
Neugierig geworden?
Das Reich der Mitte setzt stark auf Digitalisierung, Datenauswertung und den entsprechenden Infrastrukturausbau. Daneben verstärkt das bevölkerungsreichste Land der Welt mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern sukzessive das Gesundheitswesen. Es ist zu erwarten, dass die stark wachsende Mittelschicht immer mehr Geld für medizinische Produkte und Dienstleistungen ausgeben wird. Zudem wird auch in China die Bevölkerung immer älter, was ebenfalls der Branche zugutekommen könnte. Aber nicht nur bei medizinischen Produkten spielt die Mittelschicht eine wichtige Rolle. Sie trägt auch zu „Premiumisierung“ bei. Das bedeutet: Mit zunehmendem Wohlstand rücken kostspieligere Qualitätsprodukte in den Vordergrund.
Wir haben drei Fonds aufgelistet, mit denen Anleger an diesen Trends teilhaben können:
- AS SICAV I - China A Share Equity Fund A Acc USD (ISIN: LU1146622755). 3-Jahres-Performance: 105 Prozent.
- JPM China A-Share Opportunities A (acc) - USD (ISIN: LU1255011170). 3-Jahres-Performance: 103 Prozent.
- BNP Paribas Funds China A-Shares C (ISIN: LU1596576048). 3-Jahres-Performance: 79 Prozent.