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Inflationsschutz fürs Depot Anleger sollten auf Nummer sicher gehen

Pisetta-Klettersteig im italienischen Trentino
Pisetta-Klettersteig im italienischen Trentino: Die globale wirtschaftliche Erholung schreitet voran. Dennoch sollten sich Anleger auf mögliche Rückschläge vorbereiten | Foto: IMAGO / imagebroker

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht für 2021 von einem starken realen Wachstum in allen entwickelten Ländern aus – auch die Wachstumsaussichten für Schwellenländer beurteilt er positiv. „Ein Grund dafür ist das zunehmende Impftempo“, sagt Werner Krämer, Senior Economic Analyst bei Lazard Asset Management. Dennoch sollten Anleger ihre Portfolios jetzt absichern.

„Trotz der globalen wirtschaftlichen Erholungsdynamik und der positiven Prognosen sollten sich Anleger auf mögliche Rückschläge vorbereiten“, warnt Krämer. Virusmutationen wie die Delta-Variante könnten die Fortschritte bei der Pandemie-Bekämpfung abschwächen. Zudem sei die Erholung der Wirtschaft in hohem Maße von der Geld- und Fiskalpolitik abhängig. „Dauerhaft hohe Inflationsraten, insbesondere in den USA, könnten die Fed zu geldpolitischen Maßnahmen zwingen, die sich negativ auf die globalen Finanzmärkte auswirken könnten.“

Absicherung bei Aktieninvestments

Anleger sollte daher über Absicherungsstrategien nachdenken. In Zeiten von Inflationsangst ist die Flucht in Sachwerte wie Aktien zwar naheliegend, doch nach der Hausse der vergangenen zwölf Jahre sind viele Sektoren hoch bewertet.

Zudem sollte das Risiko einer Inflation in alternativen Stressszenarien höher gewichtet werden. Dabei gilt jedoch: „Inflationsraten von 1 bis 4 Prozent sind für Aktienmärkte meist problemlos zu meistern“, erklärt Krämer. „Höhere Inflationsraten führen allerdings zu niedrigen realen Erträgen und Bewertungen. Bei dauerhaft hohen Inflationsraten sollten Anleger zusätzlich auf Branchen wie Energie, Werkstoffe sowie Rohstoffproduzenten setzen. Diese haben sich in der Vergangenheit in ähnlichen Szenarien bewährt.“

Inflationsrisiken bei Anleihen

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Neben den Aktienmärkten belastet die Inflation auch die Realrendite bestehender Geldmarktanlagen und Anleiheportfolios. „Rentenmärkte mit negativen Renditen und flachen Kurven wie in der Eurozone haben steigenden Renditen nichts entgegenzusetzen und werden noch weiter ins Negative gedrückt“, weiß Krämer. An den niedrigen oder sogar negativen Zinsen, der flachen Kurve und den Kreditaufschlägen dürfte sich in Europa voraussichtlich wenig ändern.

Da es mit europäischen Anleihen derzeit schwierig, ist eine hohe Rendite zu erzielen, sollten sich Anleger auch woanders umschauen. Insbesondere die gesunkenen Wechselkursrisiken machen US-Dollar-Anlagen für Euroanleger deutlich attraktiver.

Zwar bieten Unternehmensanleihen etwas mehr Inflationsschutz als Staatsanleihen. Doch auch hier gibt es einen Haken: Die Renditen und Zinsaufschläge notieren nahe ihren historischen Tiefs. „Aufgrund der massiven Unterstützung durch Geld- und Fiskalpolitik sind wir dennoch zuversichtlich, dass sich risikoreichere Assets wie Unternehmens-, Schwellenländer- und Nachranganleihen positiv entwickeln werden“, erklärt der Experte.

Inflationsschutz fürs Portfolio

Anleger, die große Inflationsrisiken fürchten, könnten ebenfalls inflationsgebundene Anleihen (ILS) oder Anleihen mit variabler Verzinsung in Betracht ziehen, sogenannte Floating Rate Notes. „Da diese aber eine tief negative Realverzinsung aufweisen, weniger liquide sind und keine laufende Verzinsung bringen, sind sie nur bei dauerhaft hoher Inflation eine wirkliche Alternative“, betont Krämer.

Der Experte setzt stattdessen auf Gold und Rohstoffe, globale Wandel- und Schwellenländeranleihen, Infrastruktur- und Schwellenländeraktien, insbesondere aus Asien, sowie Global Quality Value-Aktien. „Diese Anlagen sollten sich in Zeiten steigender Inflation bewähren“, so Krämer.

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