LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in NewsLesedauer: 10 Minuten

China, Indien, Vietnam Asien: 5 Fondstipps für die Investmentregion der kommenden Dekade

Höhenflug bei den Olympischen Winterspielen in Peking
Höhenflug bei den Olympischen Winterspielen in Peking: Der rasante Aufstieg asiatischer Länder wie China, Indien oder Vietnam stellt die wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse weltweit auf den Kopf | Foto: Imago Images / SNA

Mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung lebt auf dem asiatischen Kontinent. Die Dynamik der Region zeigt sich auch anhand der Wirtschaftsleistung. In China wuchs diese 2021 so kräftig wie seit Jahren nicht mehr. Nach Angaben der chinesischen Statistikbehörde legte das Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 8,1 Prozent zu. Während China noch vor 15 Jahren gerade mal ein Zehntel der US-Wirtschaft ausmachte, wird das Reich der Mitte die Vereinigten Staaten Prognosen zufolge bereits Ende der 2020er Jahre als größte Volkswirtschaft der Welt ablösen.

                                             Grafik vergrößern (Quelle: Statista)

Indien: Wachstum seit 30 Jahren

Nahezu grenzenloses Wachstum zeichnet sich in Indien ab. Noch im vergangenen Jahrhundert zählte der Subkontinent zu den ärmsten Ländern der Erde. Doch seit 1991 sorgen umfassende wirtschaftliche Reformen für stetigen Aufschwung. Die Weltbank schätzt, dass die indische Wirtschaftsleistung bis zum Jahr 2026 um gut 65 Prozent auf rund 4,39 Billionen US-Dollar anziehen wird. Damit würde der Subkontinent im globalen Maßstab zu einer der führenden Volkswirtschaften aufsteigen. Für Asien insgesamt gehen die Prognosen von 5 bis 6 Prozent Wachstum pro Jahr aus. Damit steigt die globale Bedeutung der gesamten Region.

Staatliche Eingriffe werden eingepreist

Allerdings verlief das Börsenjahr 2021 in Asien höchst unterschiedlich. Während die meisten globalen Börsenindizes stiegen, herrschte in China Tristesse. Die Machthaber in Peking sorgten mit ihren politischen Eingriffen für einen Schwächeanfall bei chinesischen Aktien. Die bittere Lehre: Wer chinesische Wertpapiere kauft, kann sich schnell eine blutige Nase holen.

Insbesondere die beliebten Tech-Werte gerieten durch die Regulierungswut der Staatskapitalisten mächtig unter Druck. So sackte der Kurs von Alibaba binnen eines Jahres um 60 Prozent. Auch die Papiere des Fahrdienstleisters Didi oder die des Internetunternehmen Tencent notierten weit unter ihrem Spitzenwert.

Die Folge: Der chinesische Aktienmarkt verlor 2021 in Summe zweistellig. Viele Vermögensverwalter bleiben im Hinblick auf China dennoch optimistisch: „Trotz der erheblichen Risiken und der Volatilität der chinesischen Märkte gehen wir davon aus, dass die Kapitalmärkte Festland-Chinas langfristig einen deutlichen Renditevorteil gegenüber den Industrieländern bieten“, kommentiert Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management.

Indien und Vietnam preschen vor

Deutlich positiver entwickelte sich der indische Aktienmarkt im abgelaufenen Jahr. Gründe für die Outperformance im Vergleich zu China dürften nicht nur die hervorragenden Wachstumsaussichten sein, sondern auch das höhere Transparenzlevel, das die Regierung in Mumbai gegenüber ausländischen Investor:innen an den Tag legt.

„Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten stimmen, es ist genügend Liquidität im System vorhanden und das Anlegerinteresse ist groß“, schreibt der indische Vermögensverwalter UTI in seinem Ausblick. Das indische Kursbarometer Nifty 50 zog im vergangenen Jahr an Chinas Indizes vorbei und verteuerte sich um 25 Prozent.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Auch Vietnams Börsenentwicklung war erfreulich. Der Xtrackers FTSE Vietnam Swap ETF (ISIN: LU0322252924) stieg um mehr als 30 Prozent. Der ETF folgt dem FTSE Vietnam, der die 22 wichtigsten Konzerne des Landes bündelt. „Die großen fundamentalen Wachstumsthemen, die das asiatische Jahrzehnt prägen, bleiben trotz der zyklischen Verwerfungen weiterhin bestehen. Nicht zuletzt zeigt Japan aktuell eine bemerkenswerte Beschleunigung und viel aufgestaute Nachfrage, die sich positiv auswirken sollte“, prognostiziert Galler.

Asien langfristig aussichtsreich

Aus Sicht von Investor:innen ist also gerade ein interessanter Zeitpunkt, sich der Region wieder zu nähern. Denn: Im Vergleich zu Aktien der Industrieländer werden die Papiere der aufstrebenden Volkswirtschaften seit dem Ende der Finanzkrise mit dem größten Abschlag gehandelt. JP Morgan beziffert das Kurspotenzial chinesischer Aktien für 2022 auf rund 30 Prozent – das ist dreimal so viel wie bei US-Werten.

In den Depots deutscher Anleger:innen spielen Aktien aus Fernost jedoch nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Die Gründe für die Zurückhaltung liegen zum einen in den politischen Unwägbarkeiten. Dazu gesellen sich typische Kapitalmarktrisiken wie eine größere Schwankungsbreite und nicht zuletzt der fehlende Bezug zu den fernöstlichen Kulturen.

Dabei ist Asien in Europa in vielerlei Hinsicht omnipräsent. Egal, ob Elektronik, billiges Plastikspielzeug oder jede Menge Bekleidung: Ein großer Teil der Dinge, die wir in unserem Alltag verwenden, kommen aus Asien. Der Kontinent wird als Werkbank der Welt bezeichnet. Wirft man einen Blick auf die Zahlen der expandierenden Volkswirtschaften mit ihren jungen Bevölkerungen, muss man zu dem Fazit kommen, dass den asiatischen Ländern eine deutlich leistungsfähigere Zukunft bevorsteht als den alternden Gesellschaften in Europa.

Fonds mit unterschiedlichen Schwerpunkten

Zusätzliche Impulse für die asiatische Wirtschaft verspricht zudem das am 1. Januar in kraftgetretene Abkommen Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP), mit dem die weltweit größte Freihandelszone geschaffen wurde. Unter den 15 asiatischen Vertragsstaaten entfallen die Zölle für rund 90 Prozent der untereinander gehandelten Güter, wodurch der asiatische Wirtschaftsraum deutlich gestärkt wird.

Asienfonds sind eine bequeme Option, um vom Potenzial der gesamten Region zu profitieren. Länderspezifische und geopolitische Chancen und Risiken lassen sich durch ein breites Engagement streuen. Dennoch ist ein näherer Blick auf die Fonds, die für ein Investment infrage kommen, unerlässlich. Denn: Die Anlagestrategien der rund 700 angebotenen Produkte unterscheiden sich teils stark. So streut ein Teil der Fonds das Kapital auf den gesamt-pazifischen Raum, andere wiederum schließen Länder wie Japan oder Australien aus. Wieder andere bevorzugen die ASEAN-Staaten und investieren explizit dort.

In unserer Klickstrecke stellen wir euch interessante Fonds mit unterschiedlichen Schwerpunkten vor. In der Spitze waren über die vergangenen zehn Jahre bis zu 200 Prozent Rendite möglich.

Hinweis: Es handelt sich hierbei um keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung. Die Geldanlage am Kapitalmarkt ist mit Risiken verbunden. Aus Wertentwicklungen in der Vergangenheit lässt sich nicht auf künftige Wertentwicklungen schließen. Stand der Fonds-Daten: 10. Februar 2022.