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Aktualisiert am 22.07.2020 - 10:37 Uhrin FondsLesedauer: 5 Minuten

Asien-Assets „Das Thema Konsum reizt uns sehr“

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Wie entwickelt sich Indiens Nachbar? Befürchten Sie eine harte Landung Chinas?

Duggal: Tatsache ist: Die chinesische Wirtschaft ist derzeit strukturellem Gegenwind ausgesetzt, wie viele Volkswirtschaften. Die Regierung hat aber die Absicht, mit geldpolitischer Lockerung und Steueranreizen die Probleme anzugehen. Etwa durch Senkung von Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer und Unternehmenssteuern.

Wie jede andere Regierung versucht auch Peking die Politik dahingehend zu verändern, dass die Wirtschaft angekurbelt wird. Deshalb sind wir in den vergangenen Monaten von einer Untergewichtung zu einer Übergewichtung Chinas übergegangen.

Wie groß ist Ihr China-Exposure im Portfolio?

Duggal: China ist ganz klar der größte Einzelmarkt in der Region, mit einem Marktanteil von etwa 30 Prozent. Wir haben rund 33 Prozent unseres Portfolios in China investiert.

Welche Sektoren reizen Sie mit Blick auf die Zukunft?

Duggal: Das Thema Konsum reizt uns sehr. Asiens Bruttoinlandsprodukt wächst pro Jahr durchschnittlich um 6 Prozent. Hinzu kommt eine relativ junge Bevölkerung in allen Ländern Asiens, die – und das ist das entscheidende – Geld ausgibt, etwa für exklusive Urlaube oder schicke Restaurants. Ein Beispiel: Im Dezember 2017 machte ich mit meiner Frau und den beiden Kindern eine Kreuzfahrt in die Antarktis. Zu den 70 Passagieren auf dem Schiff gehörten 30 US-Amerikaner. Die nächstgrößte Gruppe mit 20 Passagieren waren Chinesen.

Die konjunkturelle Entwicklung in Asien hat weiterhin viel Potenzial nach oben. In diesem Jahr finden in einer Reihe asiatischer Länder Wahlen statt, etwa in Indien, Indonesien, den Philippinen und Thailand – alles Länder, in denen die Regierungen steuerliche Anreize für Investoren vorantreiben.

In der Vergangenheit kümmerten sich viele asiatische Unternehmen nicht so sehr um ihre Stakeholder, wie es Konzerne in den entwickelten Märkten tun. Hier hat ein Wandel eingesetzt. Warum?

Duggal: Nehmen wir als Beispiel Südkorea. Der südkoreanische Markt ist geprägt von Konzernen mit teils komplizierter Struktur, zum Beispiel Hyundai, Samsung und LG. Die Regierung übt mittlerweile gewissen Druck auf diese Konzerne aus: Einerseits müssen sie ihre Struktur vereinfachen, andererseits sind sie gehalten, ihre teils enormen Bargeldreserven an die Anleger auszuzahlen, solange sie das Geld nicht investieren. Viele dieser Unternehmen haben ihre Struktur und ihre Aktionärspolitik überdacht und sind in letzter Zeit wesentlich aktionärsfreundlicher geworden.

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