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Megatrend Wasser Auf der Renditewelle reiten

Surferin vor Bali
Surferin vor Bali: Trinkwasser ist ein knappes Gut – und der Bedarf steigt weiter. Daher könnte der Wassersektor für Anleger interessant sein | Foto: imago images / Westend61

Ein Käse- und ein Marmeladenbrötchen, dazu ein Kaffee: Ein typisches Frühstück in Deutschland. Doch damit nimmt man nicht nur Kalorien und Koffein zu sich, sondern hat indirekt mehr als 350 Liter Wasser verbraucht. Verbraucher in Deutschland nutzen zwar durchschnittlich „nur“ 120 Liter Wasser am Tag – etwa zum Kochen und Duschen. Wird jedoch das virtuelle Wasser berücksichtigt, das bei der Produktion von Gütern – wie dem Käse und dem Brötchen – anfällt, sind es bereits zwischen 4.000 und 5.300 Liter pro Kopf und Tag.

Einiges davon gelangt später wieder in den natürlichen Wasserkreislauf – aber längst nicht alles. Denn viele Waren werden in Schwellenländern hergestellt, gerade wasserintensive Produkte wie Kaffee, Reis oder Baumwolle. Das dafür benötigte Wasser wird in trockenen Gebieten häufig dem Grundwasser entnommen. Das zehrt an den Reserven und es fehlt der heimischen Landwirtschaft und den Menschen an Trinkwasser. 

Wasserverbrauch steigt und steigt

Der weltweite Wasserverbrauch hat sich zwischen 1930 und 2000 fast versechsfacht. Hierfür ist sowohl die Verdreifachung der Weltbevölkerung als auch die Verdoppelung des durchschnittlichen Wasserverbrauchs pro Kopf verantwortlich. Es bedarf innovativer Technologien, um die bestehende Infrastruktur zu verbessern beziehungsweise neue zu schaffen und somit die Wasserverteilung und -verwendung effizienter zu gestalten. Denn sauberes Trinkwasser sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, in vielen Regionen der Welt ist dem jedoch nicht so.

Zwar wird die Erde zu mehr als 70 Prozent von Wasser bedeckt, doch lediglich 2,5 Prozent davon ist Süßwasser – von dem sich weniger als ein Drittel als sauberes Trinkwasser nutzen lässt. Und vielerorts mangelt es nicht nur an der kostbaren Ressource. Es fehlt auch an der nötigen Infrastruktur, um das nutzbare Wasser überhaupt von A nach B zu transportieren. Daneben trägt der Klimawandel entscheidend zur Wasserknappheit bei.

2,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser

In Deutschland können wir uns (noch) nicht beklagen – der ausgebauten Infrastruktur und den ausreichenden Wasserreserven sei Dank. Doch weltweit haben derzeit 2,2 Milliarden Menschen laut UN-Weltwasserbericht keinen sicheren Zugang zu nutzbarem Trinkwasser. Für Unternehmen aus dem Wassersektor bietet das enormes Wachstumspotenzial und Anlegern langfristige Ertragschancen.

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Insbesondere Versorger erscheinen interessant. Aufgrund veralteter Wassernetze verdunstet die kostbare Ressource oder versickert im Boden – sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern liegen zum Teil noch über 100 Jahre alte Leitungen. In den aufstrebenden Volkswirtschaften gibt es außerdem Regionen, in denen überhaupt keine Wasserinfrastruktur vorhanden ist.

Vor diesem Hintergrund erhöhen weltweit Regierungen derzeit ihre Ausgaben für die wasserbezogene Infrastruktur. Viele Großprojekte, beispielsweise in Indien, werden inzwischen von der Regierung selbst angeschoben und mit einem Mix aus privaten und staatlichen Geldern finanziert. Die Erneuerung sowie Instandhaltung und der Ausbau von Leitungssystemen können Anlegern daher Chancen bieten.

Ebenfalls interessant für Investoren: Unternehmen, die Technologien zur Reinigung und Abwasserverwertung bereitstellen. Denn weltweit werden bis zu 90 Prozent aller Abwässer unbehandelt in Flüsse und Seen geleitet, so das Ergebnis der jüngsten UN-Wasserstudie. Das belastet die Umwelt und Trinkwasservorräte immens. Immer mehr Länder wollen dem entgegenwirken und investieren in eine verbesserte Abwasserreinigung. Davon können sowohl Unternehmen profitieren, die sich auf die industrielle Reinigung von Wasser spezialisiert haben, als auch ihre Anleger.

Für Investoren bieten sich Chancen

Der globale Wasserverbrauch wird langfristig weiter steigen. Daher bieten sich Lösungen für die Wasserproblematik als Investmentchance an. Anleger, die sich nicht um die Auswahl konkreter Einzeltitel kümmern möchten, können auf aktiv gemanagte Wasserfonds oder Wasser-ETFs zurückgreifen. Neben der reinen Renditekomponente wird dabei in der Regel ein weiterer Aspekt berücksichtigt: Nachhaltigkeit.

Zwei Indexfonds, die in den vergangenen Monaten den breiten Markt schlagen konnten, sind beispielsweise der LYXOR World Water (DR) UCITS ETF – Dist (ISIN: FR0010527275) und der iShares Global Water UCITS ETF (ISIN: IE00B1TXK627). Einige aktiv gemangte Fonds sind schon seit mehr als zehn Jahren am Markt und weisen ebenfalls eine überdurchschnittliche Wertentwicklung auf – wie der Pictet - Water-P EUR (ISIN: LU0104884860).

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