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Aktualisiert am 22.07.2020 - 14:54 Uhrin MärkteLesedauer: 4 Minuten

Aufstrebende Märkte Was sollten Schwellenländer-Anleger jetzt wissen?

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Was bedeutet das unsichere Umfeld für Schwellenländerinvestments?

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Wann erreichen wir einen günstigen Zeitpunkt für Investitionen in Schwellenländer?  Wir bei Carmignac waren schon immer der Ansicht, dass ein Engagement in Schwellenländer wegen ihres langfristigen Wachstumspotenzials sinnvoll ist. Wir investieren bevorzugt in Unternehmen aus schwach abgedeckten Sektoren, die am meisten von langfristigen Trends profitieren werden und langfristiges Wachstum unabhängig von den Marktbewegungen bieten.  Dazu schauen wir uns an, wo sich Branchen entwickeln, in welcher Entwicklungsphase sie sich befinden und welches Zukunftspotenzial sie haben. Innerhalb dieser Sektoren wählen wir die Unternehmen aus, die eine klare Strategie verfolgen, diszipliniert sind und über die finanziellen Mittel verfügen, um ihr Ziel zu erreichen.

Am besten lässt sich unsere Herangehensweise bei Schwellenländeranlagen am Beispiel des Technologiesektors veranschaulichen. Das Schwellenländeruniversum hat sich in den letzten 20 Jahren von einem Handelsplatz für Rohstoffe und Infrastrukturinvestitionen zu einem innovations- und technologieorientierten Anlageuniversum entwickelt.  Vor zehn Jahren hatte der IT-Sektor nur einen Anteil von 14 Prozent am MSCI Emerging Market Index, wohingegen der Grundstoff- und Energiesektor 20 Prozent des Index ausmachte. Heute liegen der Anteil des IT-Sektors bei 27 Prozent und der Anteil des Rohstoffsektors (Grundstoffe und Energie) bei weniger als 15 Prozent. Es ist schwer zu sagen, wie sich der Index in den kommenden zehn Jahren entwickeln wird, aber seine derzeitige Zusammensetzung ist deutlich stärker auf die Themen ausgerichtet, in die wir in den Schwellenländern bevorzugt investieren wollen: eine aufsteigende Mittelschicht, Konsumbelebung, Innovation und disruptive Technologien.  Obwohl Technologie ein sehr breit gefasstes Konzept ist, lag der Schwerpunkt in den letzten drei Jahren auf der Digitalisierungswelle, die wir derzeit erleben. Aus diesem Grund konzentrieren sich viele Anleger auf E-Commerce- und Social-Media-Giganten wie Tencent, Amazon oder Facebook.

Jenseits der Big-Player

Allerdings gibt es noch einen anderen großen Trend, der meist außer Acht gelassen wird: die Entwicklung der technologischen Infrastruktur. 2012 betrug die durchschnittliche monatlich genutzte Datenmenge pro Kopf 500 MB. Heute verbrauchen wir im Durchschnitt 10 GB. Schätzungen zufolge wird dieses Volumen bis 2025 auf 62 GB steigen. Internetaktien und ähnliche Werte werden zweifellos am meisten von diesem Trend profitieren. Sie werden jedoch nicht die Einzigen sein, weil dies auch ein starkes Wachstum für Hardwareunternehmen wie Chiphersteller, Anbieter von Speicherlösungen usw. mit sich bringt. An den aufstrebenden Märkten gibt es zahlreiche disziplinierte Unternehmen, denen dieser strukturelle Trend in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren erheblich zugutekommen wird. Wir haben uns entsprechend positioniert.

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