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Aktualisiert am 22.07.2020 - 14:57 Uhrin Studien & UmfragenLesedauer: 3 Minuten

Ausblick 2019 „Aktien weiter im Blick haben“

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Für die USA erwarten wir bis zum Ende des Jahres drei, vielleicht sogar vier Zinsschritte auf 3,25 beziehungsweise 3,5 Prozent. Auch in Europa ist in der zweiten Jahreshälfte ein erster Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) möglich. Der Auslöser hierfür dürfte die steigende Inflation werden – diese könnte die EZB zu einer restriktiven Geldpolitik zwingen, selbst bei nachlassender Konjunktur. Wenn die Kaufprogramme der Notenbanken auslaufen, wird zudem die Liquidität an den festverzinslichen Märkten abnehmen, da mit dem Rückzug der Währungshüter ein großer Käufer am Markt entfällt.

Rohstoffe sind in Zeiten steigender Inflation in der Regel ein guter Diversifikator. Diesmal sind wir jedoch etwas skeptischer. Die nachlassende Konjunktur, insbesondere in den Schwellenländern, könnte die Nachfrage dämpfen. Zusätzlich könnten Rohstoffproduzenten durch die Strafzölle unter Druck geraten.

Ertragsquellen kombinieren

Die quantitative Lockerung der Notenbanken und das darauffolgende globale Wachstum haben Anlegern satte Erträge beschert. Chancen wird es auch weiterhin geben – aber die Suche danach wird mühsamer. Die Auswahl der richtigen Aktien und Anleihen erfordert eine gründliche Analyse der Fundamentaldaten. Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin, unkorrelierte Ertragsquellen zu kombinieren, etwa durch Investments in alternative Risikoprämien oder konzentrierte aktive Aktienstrategien, die bei der Titelauswahl die Spreu vom Weizen trennen.

Wir bevorzugen Aktien gegenüber Anleihen. Die Spreads, insbesondere am US-Markt für Hochzinsanleihen, waren dieses Jahr stabil. Das könnte sich jedoch ändern, besonders wenn es im BBB-Sektor vermehrt zu Rating-Abstufungen kommt. Da wir mit einer erhöhten Volatilität rechnen, setzen wir bei Aktien vor allem auf stabile Qualitätstitel und defensive Branchen wie etwa Versorgungs- und Konsumgüterunternehmen. Gleichzeitig sehen wir Chancen in Schwellenländern, zum Beispiel in den unterbewerteten Aktien in Russland, wo Dividenden ungeachtet der Kursverluste relativ stark sind, oder in Brasilien, wo politische Reformen den Weg zu solidem Gewinnwachstum bereiten.

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