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Aktualisiert am 19.05.2020 - 11:25 Uhrin MärkteLesedauer: 5 Minuten

Ausblick 2020 US-Aktienmarkt global weiterhin vorn

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Auf globale Sicht sind in den USA die Unternehmensgewinne am höchsten

Von charttechnischer Seite wird seine grundsätzliche Zuversicht gestärkt. Nach einer Seitwärtsbewegung des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts des US-Aktienindex S&P 500 – der dritten seit der Finanzkrise – dreht die Linie bereits wieder nach oben und lässt auf eine weitere Aufwärtsphase hoffen. In Europa ist der Stoxx 600 an einem interessanten Punkt. Der Aktienindex liegt auf Höhe seiner Allzeithochs der Jahre 2000, 2007 und 2015. „Kann er diese Marke signifikant überwinden, könnte es zu starken Anschlusskäufen kommen“, prognostiziert Budelmann.

Eine potenzielle, wenn auch bislang überschaubare Gefahr, sieht er in einer Kapitulation der Bären. „Die Positionierung der Marktteilnehmer ist schon jetzt nicht mehr so defensiv, wie sie einmal war. Sollten Investoren, die lange pessimistisch und vorsichtig waren, nun doch verstärkt auf die Aktienmärkte drängen, wäre dies kurzfristig gut für die Märkte, mittelfristig aber womöglich ein Risiko. Die bislang vorteilhafte Mischung aus günstiger Bewertung und schlechter Stimmung wäre dann weg“, so Budelmann.

Budelmann bevorzugt weiterhin den US-Aktienmarkt: „Hier sprudeln die Unternehmensgewinne immer noch stärker als im Rest der Welt. Wir erwarten, dass sich der Bullenmarkt 2020 fortsetzt, und das zwölfte Jahr der Hausse in den USA eingeläutet wird.“ Europa sieht er jetzt positiver, man hat die Region bereits Ende 2019 auf neutral heraufgestuft. Emerging Markets bleiben untergewichtet.

Wie wird sich die Präsidentschaftswahl auf die Aktienmärkte auswirken?

Einen starken Einfluss, nicht nur auf den US-Aktienmarkt, wird nach Ansicht Budelmanns der US-Wahlkampf haben. Als für den Markt neutral bis leicht positiv stuft er eine Wiederwahl von Donald Trump ein, die potenziell eine Fortsetzung der Steuersenkungs- und Deregulierungspolitik zur Folge hätte, allerdings ebenfalls Handelsstress bedeuten würde. Ähnlich bewertet er die Wahl eines zentristischen Demokraten wie Joe Biden, Pete Buttigieg oder Michael Bloomberg, wobei hier weniger Handelsstress, dafür aber auch nicht die angebotspolitischen Vorteile zu erwarten wären.

Als eher problematisch für die Märkte sieht Budelmann einen Wahlsieg der linksorientierten Demokraten Bernie Sanders oder Elizabeth Warren. „Besonders negativ wäre dies zusammen mit einer belastbaren Mehrheit der Demokraten im Senat und Abgeordnetenhaus. In der Folge käme es zu mehr Regulierung und höheren Steuern. Ein solches Szenario wäre das größte Risiko für unseren moderat positiven Marktausblick 2020“, sagt Budelmann.

Die aktuell die Schlagzeilen dominierenden Nachrichten rund um das sogenannte Impeachment hält er bezüglich der Börsen für irrelevant. Es sei trotz des ganzen Lärms nahezu ausgeschlossen, dass Präsident Trump seine erste Amtszeit aus nicht-gesundheitlichen Gründen nicht erfüllen werde.

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