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Ausblick auf die Märkte von SYZ Türkei-Turbulenzen verschleiern positive Aussichten der Weltwirtschaft

In der letzten Zeit wurden die makroökonomischen Schlagzeilen von den Spannungen in der Türkei dominiert. Der diplomatische Bruch mit den USA wegen eines festgenommenen US-Pastors war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die achtgrößte Volkswirtschaft unter den Schwellenländern war ohnehin höchst anfällig, und das wirtschaftliche Umfeld verschlechterte sich. Dadurch stürzte die Lira auf einen neuen historischen Tiefstwert ab. Vor dem Hintergrund des unerwartet schwachen globalen Wachstums, der Verlangsamung in China, der Abwertung des Yuan und der Handelsspannungen schürten die Entwicklungen in der Türkei Fragen und Bedenken wegen des Wachstums der Schwellenländer, insbesondere, ob sie in der Lage sein würden, der geldpolitischen Normalisierung der Fed mit höheren Zinssätzen und einem stärkeren US-Dollar standzuhalten.

Türkei ist Extremfall

Hinter diesen Schlagzeilen zeigt die Weltwirtschaft jedoch weiterhin ein breit abgestütztes Wachstum, das von der soliden Nachfrage in den Industrieländern angetrieben wird. Vor diesem Hintergrund wird die Türkei mit ihrer Kombination aus exzessiven Staatsausgaben, massiver Abhängigkeit von Auslandsgeldern und unorthodoxer Geldpolitik als Extremfall angesehen, nicht als Frühwarnsignal für die globalen Schwellenländer. Nachdem sich die Aktivität in Europa und den meisten asiatischen Schwellenländern nach der Wachstumsdelle im 1. Halbjahr auf einem passablen Niveau stabilisiert hat, während das kräftige Wachstum in den USA anhält, befindet sich die Weltwirtschaft immer noch auf einem Wachstumskurs, auch wenn dieser weniger eindrucksvoll und holpriger verläuft als im vergangenen Jahr.

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Wachstum gut, Inflation und Geldpolitik uneinheitlich

Obwohl sich der Konjunkturzyklus in den meisten grossen Volkswirtschaften allgemein abschwächt, ist das absolute Wachstum immer noch positiv. Die wichtigsten Faktoren der Endnachfrage in den Industriestaaten sind unverändert: die positive Arbeitsmarkt- und Lohndynamik sowie die günstigen Kreditkonditionen, die den Immobiliensektor stützen. In den Industrieländern bleibt die Inflationsdynamik leicht positiv, denn das Wirtschaftswachstum und die steigenden Löhne unterstützen ein moderates Tempo der Preiserhöhungen – auch wenn dies immer noch durch strukturelle Gegenwinde gehemmt wird.

In den Schwellenländern sind die Inflationsdynamiken unterschiedlicher, da endogene Trends häufig durch Wechselkursbewegungen verstärkt werden. Trotz der jüngsten Zinserhöhung der Bank of England ist das allgemeine Umfeld nach wie vor von einer sehr akkommodierenden Geldpolitik in den Industrieländern geprägt. In den USA ist der Weg des geringsten Widerstands für die Fed eine Fortsetzung ihrer allmählichen Zinserhöhungen zu einer leicht restriktiven Geldpolitik.

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