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Bald 60 statt 50 Aktien in M- und SDAX „Indexumschichtungen beeinflussen Märkte kaum“

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Mark Fitzgerald aus dem Produktmanagement des ETF-Riesen Vanguard bestätigt die Änderungspflicht von ETF-Anbietern: „Wenn ein Aktien- oder Anleiheindex erweitert wird, kann es vorkommen, dass ETF-Anbieter Wertpapiere verkaufen müssen, um ihre Barmittel zu erhöhen. Das frei gewordene Kapital steht dann für den Kauf der neuen Wertpapiere zur Verfügung. Nach diesen Transaktionen bildet der Fonds wieder die Gewichtungen innerhalb des Index ab.“ Der Einfluss auf die Kurse sei dabei in aller Regel gering, gehen verglichen mit aktiven Investoren durchschnittlich doch nur 5 Prozent aller Handelsgeschäfte an den globalen Börsen auf die Kappe passiver Anleger. Letztendlich hänge der Einfluss jedoch vom Umfang der Handelsaktivitäten ab.

„Alles steht und fällt mit der Transparenz“

Der Erfolg einer Indexänderung wie bei MDAX, SDAX und TecDAX steht und fällt mit dem Grad der Transparenz bei einzelnen Prozessen. „Wenn große Indexanbieter Änderungen in ihren Indizes vornehmen, erhalten die Anbieter von ETFs und Indexfonds in aller Regel vorab umfangreiche Informationsblätter und es findet ein ausführlicher Beratungsprozess statt“, erklärt Fitzgerald. Indexänderungen müssen nicht unbedingt von den Anbietern ausgehen.

Grund für die Erweiterung eines Index können neue regulatorische Vorschriften, Veränderungen auf Unternehmensseite wie zum Beispiel Fusionen und Bezugsrechtsemissionen oder Marktverschiebungen sein. „Börsenindizes sollen stets darauf abzielen, das betreffende Marktrisiko zu reflektieren. Es gibt inzwischen, auch bezogen auf die DAX-Indexfamilie, so viele neue Technologieunternehmen, dass eben auch Verschiebungen im TecDAX notwendig sein könnten“, betont Fitzgerald.

Darüber hinaus prüfen Indexanbieter ihre Börsenbarometer auch eigenständig aus einer Klassifikationsperspektive heraus. „Im Fall von Südkorea wird beispielsweise in regelmäßigen Abständen geprüft, ob es sich um ein Schwellen- oder Industrieland handelt.“

Die Beratungen über Verschiebungen in Börsenindizes können mehrere Monate dauern. „Es ist nicht unüblich, dass ein Indexanbieter eine Änderung erst sechs oder sogar erst zwölf Monate nach der Ankündigung umsetzt. Die Anbieter passiver Investmentvehikel brauchen schließlich Zeit, um sich auf die anstehenden Trades vorzubereiten“, sagt Fitzgerald.

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