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Basiszinssatz London beendet das Spiel mit dem Libor

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Die kontrollierende FCA und vor allem der seit 2014 für die Libor-Berechnung zuständige US-Börsenbetreiber Intercontinental Exchange versuchen daher das Libor-System zu reformieren. Das Problem ist, dass sich der Zinssatz anhand der Transaktionsdaten errechnet, die bei den Leihgeschäften zwischen den Banken entstehen. Dieses System öffnet die Tür für Manipulationen, da die Panel-Banks ihre Daten unbeaufsichtigt melden. Der Effekt? Sie können auf diese Weise den Wert zu ihren Gunsten beeinflussen.

Zusätzlich sprechen die Panel-Banks im Voraus ab, welcher Basiszinssatz ihre Vorhaben am stärksten unterstützt. Analysten vermuten, dass sich alle Panel-Banks an diesen Praktiken beteiligt haben und das nicht erst seit 2012.

Sonia als Favorit zur Nachfolge auserkoren

„Wir denken nicht, dass sich die Banken auf eine transaktionsbasierte Richtlinie einlassen werden, solange sie sich weiter am Libor-Wert orientieren können“, erklärt Bailey, der als nächster Vorsitzender der Bank of England (BoE) gehandelt wird. Deshalb sei dieser Schritt nach mehreren gescheiterten Reformversuchen einfach notwendig. Eine mögliche Alternative wäre der für den Euroraum zuständige Euribor-Richtwert, der allerdings selbst in der Kritik steht.

Die BoE hat jedoch bereits einen anderen Favoriten für die Libor-Nachfolge im Blick: Die SONIA-Rate (Sterling over Night Index Average), die als Basiszinssatz für ungesicherte Transaktionen in britischen Pfund außerhalb der britischen Geschäftszeiten fungiert, scheint die besten Chancen zu haben, neuer Richtlinienwert für bankeninterne Kreditgeschäfte zu werden.

Mitul Patel, Head of Rates beim internationalen Vermögensverwalter Janus Henderson, ist davon überzeugt: „Die SONIA-Rate wird wahrscheinlich der neue Richtwert. Es ist unausweichlich.“ Eine Stellungnahme der BoE gibt es bislang dazu noch nicht. Absehbar ist jedoch schon einmal: In der Zeit bis 2021 wird es ohne konkrete Nachfolge-Pläne zu niedrigen Zinsraten und neuartigen Kreditverträgen kommen  diese Dokumente beziehen sich bislang stets auf den Libor-Zinssatz.

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