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Bericht zur Eyb & Wallwitz Investment Conference, Teil II Spezialisiert auf ein täglich liquides Aktien- und Anleiheuniversum

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Senkt die Fed bei inverser Renditekurve ihre Zinsen?

In seinem Abschlussvortrag brach Eyb & Wallwitz Geschäftsführer Dr. Ernst Konrad eine Lanze für die globalen Aktienmärkte: „Die Konjunktur entwickelt sich gut, in fast allen Regionen liegen die Einkaufsmanager über der Expansionsschwelle von 50 Punkten.“ Risiken entstehen seiner Auffassung nach durch einen US-Arbeitsmarkt an der Kapazitätsgrenze und eine Rekordverschuldung der Unternehmen. Zudem habe die US-Notenbank das Potenzial, den Zyklus abzuwürgen. „Das Inflationspotenzial in den USA wird unterschätzt“, so Konrad. „Löhne, Zölle und die Ölpreise könnten sich zu Inflationstreibern auswachsen. Die größte Gefahr besteht in einem Überschießen der Inflation und in darauffolgenden heftigen Reaktionen der Fed, auf die der Markt nicht vorbereitet ist.“ In Europa hingegen sei eine erste Zinserhöhung erst kurz vor dem Ende der Amtszeit von Mario Draghi Ende Oktober 2019 zu erwarten.

Italien werde im Übrigen von den Marktteilnehmern zu pessimistisch gesehen, führte Konrad aus: „Der Abbau notleidender Kredite, die italienische Banken an Unternehmen vergeben haben, kommt voran. Und die Kapitalflucht aus Italien hat einen positiven Effekt: 70 Prozent der Anleihen sind mittlerweile im Besitz von Inländern. Es besteht deshalb eine geringe Gefahr von unliebsamen staatlichen Maßnahmen, weil die Bond-Inhaber in der Mehrzahl italienische Wähler sind.“

Konrads Credo angesichts der generellen Entwicklungschancen der globalen Konjunktur: „Die Aktienmärkte sind nicht teuer, auch nicht in den USA.“ Dennoch bleibe ungewiss, ob es im Fall einer Krise ein Beispringen der Notenbanken gebe, wie zuletzt im Jahr 2008. „Viele Marktteilnehmer vertrauen nach dem Greenspan-Put und dem Bernanke-Put auf einen rettenden Powell-Put, sobald die Renditekurve invers werden sollte und sich folglich ein Kollaps der Märkte ankündigt. Es wird sich zeigen, ob die Anleger wieder auf die Zentralbank zählen können, um einen Börsencrash zu verhindern.“

 

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