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BNY-Fondsmanager zu alternativen Anlagen „Viel Geld jagt wenige Anlagemöglichkeiten“

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Was gehört noch zu Ihren alternativen Anlagen?

Pataki: Unternehmen aus dem Sektor erneuerbare Energien. Hier halten wir uns allerdings auch von Baurisiken fern. Am liebsten mögen wir Unternehmen, die bestehende Wind- oder Solaranlagen kaufen und betreiben.

Öl ist billig wie selten zuvor. Macht es da Sinn, in erneuerbare Energien zu investieren?

Pataki: Wir investieren ja nicht wahllos. Wir halten uns vor allem an den britischen Markt, denn hier sind 50 Prozent der Einnahmen durch staatliche Subventionen sichergestellt. Das heißt, dass diese Unternehmen unabhängig vom Konjunkturzyklus ein relativ vorhersehbares Einkommensprofil haben.

Das heißt, Sie setzen langfristig auf Staats-Subventionen?

Pataki: Nicht nur. Wir gehen davon aus, dass es im Energieerzeugungsmarkt in Großbritannien Kapazitätsgrenzen gibt. Dies dürfte die Energiepreise auch zukünftig stützen. Atomkraftwerke wurden geschlossen und einige Kohle- und Gaskraftwerke werden nicht erneuert. Das Angebot wird also immer kleiner werden und wir sind zuversichtlich, dass erneuerbare Energien eine große Rolle in der zukünftigen Energieversorgung des Landes spielen.

Sind alternative Anlagen also eine Geheimwaffe im Multi-Asset-Portfolio?

Pataki: Nein, im Gegenteil: diese Anlageklasse ist inzwischen sehr überlaufen. Viel Geld jagt wenige Anlagemöglichkeiten. Generell beinhaltet der alternative Anlagemarkt viele Risiken. Meiner Ansicht nach kann die Situation heute sogar mit der Hedgefonds-Industrie vor der Kreditkrise in den USA verglichen werden. Damals haben Hedgefonds-Manager Anlegern Erträge versprochen, die unkorreliert zum Markt seien. Während der Kreditkrise verloren eben diese Hedgefonds im Durchschnitt 10 Prozent. Das heißt, auch im Bereich der alternativen Anlagen müssen wir vorsichtig vorgehen und können nicht mit einer Einheitslösung zum Beispiel alle Infrastruktur-Investments aufkaufen.

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