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Aktualisiert am 17.11.2015 - 09:21 Uhrin Anleihemärkte: Analysen & PrognosenLesedauer: 4 Minuten

Bondmarkt Es sieht düster aus

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EZB: Quantitative Lockerung ausweiten?

Dieser Negativrekord hat vor allem mit den hartnäckigen Bedenken über den Zustand der Wirtschaft in Europa zu tun. Für die 19 Länder, die sich den Euro teilen, lag die Inflationsrate im Oktober bei null. In Deutschland gingen die Exporte im August so stark zurück wie zuletzt in der Rezession von 2009. Auftragseingang und Industrieproduktion waren gegen die Erwartung rückläufig.

Bei den Bondinvestoren hat das die Überzeugung bekräftigt, dass die Europäische Zentralbank ihre quantitative Lockerung ausweiten muss, um die Nachfrage zu stimulieren.

Selbst nach mehreren Runden der quantitativen Lockerung zeigen sich da draußen keinerlei Anzeichen von Inflation. Dem Wachstum schlägt nach wie vor massiver Gegenwind entgegen.

David Tan, Leiter Zinsen weltweit, JPMorgan Asset Management, London

IWF senkt Wachstumsprognose

Die Sorgen über ein anhaltend schleppendes Wachstum sind nicht auf Europa beschränkt. In China haben Bondhändler die Rendite zehnjähriger Anleihen erstmals seit 2009 auf drei Prozent gedrückt. Die Notenbank hatte die Zinsen in weniger als einem Jahr sechs Mal gesenkt, um das Wachstum zu fördern. In den USA rentierten Benchmark-Treasuries am ersten Handelstag im November bei 2,17 Prozent. Teilnehmer einer Bloomberg-Umfrage hatten im Januar für das Jahresende drei Prozent vorhergesagt.

Im Oktober senkte darüber hinaus der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft für dieses und das kommende Jahr. Für 2015 erwartet er jetzt ein Wachstum von 3,1 Prozent. In den fünf Jahren vor der Finanzkrise betrug das Wachstum jeweils mindestens vier Prozent. Der IWF bescheinigte den reichsten Ländern der Welt außerdem anhaltenden Deflationsdruck.

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