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Boom trotz Corona Wohnungsmarkt kommt glimpflich durch die Krise

Neubaugebiet
Neubaugebiet: Das IW Köln rechnet damit, dass es Familien verstärkt ins Umland von Großstädten zieht | Foto: imago images / blickwinkel

Von der Corona-Krise ist auf dem Immobilienmarkt nichts zu spüren. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hält die Perspektiven für gut. Wie IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer bei einer Online-Konferenz der Immobilienfirma Project erläuterte, stand das von den Konjunkturforschern des IW Köln entwickelte Ampelsystem im August zwar noch auf Rot. Die Stimmung helle sich aber zunehmend auf. Inzwischen stehe für die deutsche Konjunktur noch ein Minus von 6,5 Prozent im Raum. Das sei deutlich besser, als von vielen Branchenexperten zu Beginn der Corona-Krise vermutet. Bis das Vorkrisenniveau erreicht werde, könne es allerdings noch bis Anfang des Jahres 2022 dauern.

Mut mache aber vor allem der Arbeitsmarkt, so Voigtländer. Es drohten zwar anders als in der Finanzkrise Insolvenzen von Unternehmen aus Branchen wie Gastronomie oder Handel. Dennoch gebe es weiterhin einen Grundbedarf an qualifiziertem Personal. Sowohl bei Akademikern als auch bei Facharbeitern sei der Fachkräftemangel nach wie vor die größte Herausforderung für Unternehmen. Diese versuchen daher ihr Fachpersonal zu halten und halten sich mit Entlassungen zurück, beobachtet das IW Köln.

Corona-Krise verändert Präferenzen bei Wohnimmobilien

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Entgegen aller Prognosen seien starke Preisrückgänge auf dem Markt für Wohnimmobilien nicht eingetroffen und auch nicht zu erwarten. Das IW Köln war in der Frühjahrsprognose von einem Minus von etwa zehn Prozent ausgegangen. Laut Voigtländer gibt es vor allem drei Gründe, warum die Corona-Krise sich bislang kaum auf den Immobilienmarkt ausgewirkt habe.

Zum einen habe das Wohnen während des Lockdowns eine größere Präferenz erhalten, auch durch Homeoffice und Schulunterricht zuhause. Das IW Köln rechnet damit, dass Verbraucher in der Folge tendenziell mehr Geld für Wohneigentum ausgeben und größere Wohnungen kaufen. Zweitens sei der Markt nicht so überbewertet, wie oft behauptet werde. Im vergangenen Jahr sind die Zinsen laut Voigtländer erneut stärker gefallen, als die Immobilienpreise gestiegen seien. Ohne die Corona-Krise wären die Preise nach Aussagen des Instituts auch in diesem Jahr stärker angezogen. Tendenziell sei Wohnungseigentum daher derzeit unterbewertet, das mache den Markt für Kapitalanleger attraktiv. „Wohneigentum zu erwerben lohnt sich“, sagt Voigtländer. Eine Hürde seien aber die hohen Erwerbsnebenkosten.