Brexit – und dann? Verdammtes Königreich
Austritt an Märkten nicht eingepreist
Denn die sind alles andere als unwahrscheinlich, sollten die Briten tatsächlich dafür votieren, die Union zu verlassen. Gerade die an den Märkten verbreitete Zuversicht, dass sie sich für den Status quo entscheiden, könnte nämlich zu vergleichsweise heftigen Marktreaktionen führen, wenn es doch anders kommt. „Die Märkte preisen das bislang überhaupt nicht ein, das ist die große Gefahr dabei“, so DZ-Bank-Chefvolkswirt Stefan Bielmeier kürzlich gegenüber dem Deutschlandfunk.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Immerhin, meldet Bloomberg, stellen sich etliche Händler zumindest indirekt bereits auf ein unerwartetes Ergebnis ein. Eine lange Nacht soll es für etliche von ihnen werden, um auf den Ausgang des Referendums reagieren zu können. Der Nachrichtenagentur zufolge wollen JPMorgan Chase, Royal Bank of Scotland, Morgan Stanley und Lloyds Banking Group Händler über Nacht in ihren Londoner Büros behalten. Dabei ist noch ungewiss, wann sich erste Trends abzeichnen werden: Die Abstimmung läuft am 23. Juni bis 22 Uhr Londoner Zeit; offizielle Befragungen der Wähler nach Verlassen der Wahllokale wird es nicht geben.
Ob die Briten weiterhin dabei sind, wird also erst am 24. Juni klar sein. Nimmt man aktuelle Umfrageergebnisse als Indikator, erscheint das fast so ungewiss wie das Auflaufen der englischen Equipe zu den EM-Achtelfinals an einem der drei darauffolgenden Tage.