LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 4 Minuten

Briten-Referendum „Wetten, wir bleiben drin?!“

Seite 3 / 3

Quoten deuten auf EU-Verbleib

„Wir sind nachweislich präziser in unseren Voraussagen. Die Stichprobe der Meinungsforschungsinstitute ist oft sehr klein, vielleicht 1000 oder 2000 Leute. Wenn wir jetzt beim EU-Referendum mehrere Millionen Pfund an Wetteinsatz bekommen, und jeder wettet zwischen fünf und zehn Pfund, dann beteiligen sich bei uns Hunderttausende, also viel, viel mehr Leute", kommentiert Alex Donohue von Ladbrokes. Es komme hinzu, dass Mitspieler ohne Probleme auch auf das Gegenteil dessen setzten, was sie erhofften.

„Die Umfrageinstitute fragen nach meiner Meinung, nach dem, was ich hoffe. Beim Wetten aber entscheide ich, was vermutlich kommen wird.“

Alex Donohue, Ladbrokes

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Behalten die Buchmacher auch jetzt wieder Recht, dann wird Großbritannien auch nach dem 23. Juni in der Europäischen Union bleiben. Zwar überwiegt die Anzahl der Pro-Brexit-Wetten klar – bei Ladbrokes sind es etwa vier Fünftel –, doch insgesamt wird deutlich mehr Geld auf einen Verbleib in der EU gesetzt. „Die Durchschnittswette auf den Verbleib ist viel höher: 330 Pfund im Vergleich zu 50 Pfund auf den Brexit“, erläutert Shaddick. Als einen Grund führt er an, dass sich kleine Wetten bei vergleichsweise mageren Quoten kaum lohnen.

Der in Summe weit höhere Wettanteil auf den Verbleib spiegelt sich in den Quoten: Liegt sie für die Brexit-Wette aktuell bei 5/2 – für 2 Pfund Einsatz gibt es im Erfolgsfall 5 Pfund plus den Einsatz -, so bekommen Wetter für die „Remain“-Wette gerade 3/10. Auf die hier geläufigere Dezimaldarstellung umgerechnet sind das 3,5 für und nur 1,3 gegen den Brexit. Daraus errechnet der Wettanbieter eine Wahrscheinlichkeit von gerade 25 Prozent für ein erfolgreiches Brexit-Votum.

Gut möglich also, dass der Chef der konservativen Ukip-Partei und Frontmann der Brexit-Kampagne Nigel Farage mit seiner am 2. Juni medienwirksam platzierten 1000-Pfund-Wette auf den Brexit am Ende auf das falsche Pferd gesetzt haben wird.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion