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Aktualisiert am 03.06.2020 - 10:21 Uhrin MärkteLesedauer: 7 Minuten

Carmignac zu Rohstoffen „Kupfer steht vor einem Boom“

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Wie bewerten Sie die künftige Nachfrage bei Lithium, Kobalt und Nickel?

Wiskirski: Lithium, Kobalt und Nickel werden auch in der Größenordnung von Kupfer für die Umstellung von traditionellen Verbrennungsmotoren auf Elektrofahrzeuge benötigt. Doch auch hier werden Ladestationen und zugehörige Netze ebenfalls kupfer- und stahlintensiv sein, was die Nachfrage nach diesen Metallen erhöhen wird.

Lassen Sie uns kurz auf Palladium schauen, was beobachten Sie hier ?

Wiskirski: Palladium ist für den Zwischenübergang zur Senkung der Emissionen in Benzinkatalysatoren der neuesten Generation in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung, da es zur Minderung der Schadstoffemissionen in diesen Motoren eingesetzt wird.

Sollten Anleger bei einem globalen Konjunktureinbruch zu Industriemetallen als antizyklisches Investment tendieren oder Edelmetalle bevorzugen?

Wiskirski: Bei Metallen sollten Anleger zwischen früh- und spätzyklischen Rohstoffen unterscheiden. Im aktuellen Umfeld, in dem die Weltwirtschaft vor einem starken Rückschlag steht, sollten Anleger spätzyklische Metalle wie Kupfer und Aluminium gegenüber frühzyklischen Rohstoffen wie Eisenerz bevorzugen. Falls es greifbare Anzeichen für eine anhaltende Nachfrageerholung im Kontext einer wirtschaftlichen Erholung gibt, sollten sie dagegen frühzyklische Rohstoffe in Betracht ziehen.

Aus unserer Sicht bleiben Industriemetalle zyklische Investitionen, die mit dem globalen Wirtschaftswachstum korrelieren. Deshalb bleiben wir mit Blick auf eine globale und chinesische Konjunkturabschwächung bei einer Reihe von Metallen vorsichtig, etwa bei frühzyklischen Rohstoffen wie Eisenerz.

Auf der anderen Seite bleiben Edelmetalle und Gold weiterhin gute antizyklische Anlagen. Vor allem Gold untermauert derzeit seine Rolle als Safe-Heaven-Asset, dank seiner robusten Performance in Zeiten, in denen wir angespannte Märkte beobachten und die globalen Wirtschaftsaussichten negativer werden.

Wie können Anleger an der Entwicklung von Rohstoffen partizipieren?

Wiskirski: Der beste Weg ist die Investition in Aktien oder Anleihen von Unternehmen, die im Rohstoffsektor tätig sind und sich bemühen, ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt zu verbessern. Als aktive und engagierte Investoren ist es unsere Aufgabe, Unternehmen zu begleiten und zu ermutigen, ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt zu berücksichtigen und ihnen beim Übergang zu helfen und einen energieeffizienteren und nachhaltigeren Ansatz zu verfolgen. 

Sie verantworten das Fondsmanagement des Carmignac Portfolio Commodities. Welchen Ansatz verfolgen Sie dabei?

Wiskirski: Carmignac Portfolio Commodities ist ein aktiv verwalteter Aktienfonds, der in Unternehmen aus den Bereichen Energie, Bergbau, erneuerbare Energien, verwandte Industriezweige sowie entlang der gesamten Wertschöpfungskette natürlicher Ressourcen investiert.

Unsere Investitionen in Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der natürlichen Ressourcen zielen darauf ab, ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten zu nutzen, indem sie sowohl rohstoff- als auch rohstoffbezogenen Anlagethemen ausgesetzt sind, und das Management von Risiko und Volatilität, die dieser Anlageklasse innewohnen, zu verbessern.

Der Fonds zielt darauf ab, qualitativ hochwertige Unternehmen mit chancenreichen langfristigen Wachstumsaussichten zu identifizieren und in diese zu investieren – und zwar ohne Einschränkungen in Bezug auf die geografische Lage und die Marktkapitalisierung.

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