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China beginnt mit Kapitalkontrollen Drache an der Kette

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Mit Stützungskäufen gegen Yuan-Schwäche

Die Führungskader in Peking scheinen angesichts der wachsenden Kapitalflucht alarmiert: Rund 300 Millionen Menschen gehören in China zur neuen Mittelklasse. Es wird geschätzt, dass diese Zahl in wenigen Jahren auf 700 bis 800 Millionen Verbraucher wachsen könnte – gut 50 bis 60 Prozent der chinesischen Bevölkerung. Viele von ihnen – etwa aus dem Großraum Shanghai mit 24 Millionen Menschen, der in China seit eh und je als „Kopf des chinesischen Drachen“ gilt – schaffen ihr Geld ins Ausland, aus berechtigter Angst vor Blasenbildung im Land.

Die Abflüsse waren zuletzt gewaltig. Zum Vergleich: Im Sommer 2014 hortete Chinas Zentralbank rund 4 Billionen US-Dollar (3,4 Billionen Euro). Aktuell liegen die Währungsreserven der Zentralbank unter 3 Billionen US-Dollar (2,5 Billionen Euro), rechnet die „Süddeutsche“ vor. Der Betrag in den Büchern der People’s Bank of China ist kräftig geschmolzen, weil die Notenbank mit gigantischen Stützungskäufen die eigene Währung zu stabilisieren versucht, die durch die massive Kapitalflucht unter Druck geraten ist.

Nicht nur die aktuellen Zahlen, sondern auch der Ausblick ist wenig erfreulich. Weil Chinas konjunkturelle Entwicklung nur noch gebremst verläuft, dürften das Tempo des Wirtschaftswachstums und auch der Wert des Yuan weiter fallen. Die Kapitalflucht aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt dürfte deshalb weitergehen.

Auslandsübernahmen werden unterbunden

Jetzt setzt Peking erneut ein deutliches Zeichen, beobachtet der Vizepräsident der Shanghaier Wirtschaftshochschule China Europe International Business School, Ding Yuan laut „Handelsblatt“. Die Risiken der auf Pump finanzierten Einkaufstouren vieler chinesischer Unternehmen seien offenbar viel zu groß geworden. Das Devisenamt prüfe internationale Übernahmen nun genauer, um den Kapitalabfluss aus China einzudämmen.

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