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Aktualisiert am 22.07.2020 - 12:57 Uhrin MärkteLesedauer: 4 Minuten

Columbia Threadneedle zu Multi-Asset-Investments Sogar Rohstoffe bieten jetzt hohe Risikoprämien

Das Jahr 2018 hat den meisten Regionen ein ordentliches Wirtschaftswachstum sowie solide Zuwächse bei den Unternehmensgewinnen (vor- wie nachsteuerlich) beschert. Für die Anleger aber haben sich die volatilitätsbereinigten Renditen quer durch alle Märkte negativ entwickelt und waren dabei vielfach so schlecht wie seit der globalen Finanzkrise vor etwas mehr als zehn Jahren nicht mehr (Abbildung 1). Globale Aktien steuern deshalb nun auf eine Sharpe Ratio (risikoangepasstes Renditemaß) von -0,4 zu, das schwächste Ergebnis seit 2008, und in den USA haben Anleihen – Investment-Grade-Unternehmenspapiere wie auch Staatsanleihen – ihr schlechtestes Jahr seit mindestens den 1990ern verzeichnet. US-Treasuries lieferten dabei erst zum fünften Mal in drei Jahrzehnten eine negative Gesamtrendite.

Grafik 1: Sharpe Ratios deuten allgemein auf ein schwieriges Jahr hin

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Im Laufe des Jahres sind die Unternehmensgewinne und die Prognosen dazu weiter gestiegen und haben in vielen Fällen (zum Beispiel in den USA, Japan und Großbritannien) sowohl unsere als auch die Konsenserwartungen, die zu Jahresbeginn formuliert wurden, übertroffen. Beispielsweise liegen die Konsenserwartungen für die 12-Monats-EBIT-Marge derzeit zwischen 9 Prozent (Japan) und 16 Prozent (USA) und damit etwas höher als noch im Januar. In Wirklichkeit aber hat sich insbesondere die Struktur bzw. die Verteilung des Wirtschaftswachstums entgegen den meisten Prognosen entwickelt. So konnten sich zum Beispiel die USA an die Wachstumsspitze setzen, während Europa, die Schwellenländer und zuletzt auch Japan zurückgefallen sind.

Handelskonflikte, das schwierige politische Umfeld in Europa (unter anderem anhaltende Krise in Italien, Brexit) und die Sorgen um China haben die Schwäche in Europa, Japan und den asiatischen Schwellenländern – allesamt Regionen mit einer relativ hohen operativen Hebelwirkung – verstärkt. Vor diesem Hintergrund haben sich die Finanzierungsbedingungen verschärft, wobei die Anleihenmärkte erstmals seit vielen Jahren der US-Notenbank (Fed) weitgehend „Glauben schenken“. Die restriktivere Geldpolitik der Fed und die wirtschaftliche Outperformance der USA haben dazu geführt, dass der US-Dollar gemessen am Dollar-Index (DXY) 2018 als einzige breite Anlageklasse eine positive volatilitätsbereinigte Rendite erzielte. Die unerwartete Dollar-Stärke ist wiederum ein wichtiger Grund dafür, warum die Volkswirtschaften und Anlagemärkte der Schwellenländer ein weniger gutes Jahr hatten.

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