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Aktualisiert am 08.07.2020 - 12:46 Uhrin AktienLesedauer: 3 Minuten

CPR AM setzt auf nachhaltige Megatrends, Teil II „Der Bildungsweg der Menschen wird immer länger und besser“

Herr Le Berthe, neben den Großthemen Nahrungsmittel und Klimawandel setzen Sie noch auf weitere Megatrends.

Tegwen Le Berthe: Ja, für uns ist vor allem auch Bildung ein weiteres ganz großes Thema. Hier bieten wir übrigens den einzigen Fonds an, der auf die Branche fokussiert ist.

Gibt es hier ähnlich gravierende Entwicklungen wie bei Lebensmitteln?

Le Berthe: Auf jeden Fall. Die weltweiten Ausgaben für Bildung werden bis 2030 nach Expertenschätzungen auf zehn Billionen US-Dollar steigen. Damit verdoppelt sich der Markt im Vergleich zum Jahr 2015. Das sind lohnende Investitionen. Nach den Berechnungen der Vereinten Nationen steigert ein Dollar, der für Bildung ausgegeben wird, das Bruttoinlandsprodukt um zehn Dollar. Der Markt wächst nicht nur stark und ist profitabel, er steht auch vor einem gewaltigen Umbruch. Weltweit sind erst zwei Prozent des globalen Bildungsmarktes digital.

Gibt es noch weitere Entwicklungen oder Umbrüche?

Le Berthe: Generell wird der Bildungsweg der Menschen immer länger und besser. 2015 hatten in den OECD- und G20-Staaten erst 14 Prozent der jungen Menschen eine tertiäre Ausbildung, die auf der Sekundarschule aufbaut. Der Anteil wird laut OECD-Schätzungen bis 2030 auf 45 Prozent steigen.

Die gravierendsten Entwicklungen lassen sich aber in den Schwellenländern beobachten.

Le Berthe: Dort findet eine rasante Aufholjagd statt. Nach aktuellen Prognosen werden im Jahr 2030 bereits 70 Prozent der Menschen, die über eine weiterführende Ausbildung verfügen, aus Ländern kommen, die nicht zur OECD oder den G20 zählen. Einen ganz großen Sprung erwarten wir aber auch für China und Indien. Schon in gut zehn Jahren werden laut OECD in den G20 rund 60 Prozent der Arbeitskräfte mit einer MINT-Qualifikation aus diesen beiden Ländern stammen. MINT steht für Mathematik, Ingenieurswesen, Naturwissenschaften und Technologie.

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Wie decken Sie das Thema konkret ab?

Le Berthe: Analog wie beim Thema Nahrungsmittel investieren wir in die gesamte Wertschöpfungskette der Bildung. Dazu gehören Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten, Anbieter von Online-Schulungen oder Service-Unternehmen, die beispielsweise Kantinen oder Studentenwohnheime betreiben. Unser Investment-Universum umfasst derzeit etwa 135 Unternehmen und wächst mit hohem Tempo. Die einzelnen Formen bewerten wir hinsichtlich ihrer ESG-Ratings und schauen, ob sie Ausschlusskriterien verletzen oder ob es Kontroversen gibt.

Der dritte Megatrend, in den Sie investieren, sind Maßnahmen gegen den Klimawandel.

Le Berthe: Hier haben wir sogar einen dreifachen Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit: Das sind zuerst die Ratings des Carbon Disclosure Project (CDP). Dabei handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation, die von mittlerweile mehr als 7.000 Unternehmen aus der ganzen Welt deren Umweltdaten wie CO2-Ausstoß oder Wasserverbrauch veröffentlicht. Daran orientieren sich mittlerweile 800 institutionelle Investoren, die Anlagegelder von rund 100 Milliarden US-Dollar verwalten. Außerdem wenden wir wieder unsere ESG-Ratings an und prüfen, ob es Kontroversen gibt. Nach Durchlauf dieses Dreifach-Filters bleibt ein Anlageuniversum von rund 700 Unternehmen. Hier investieren wir dann unter finanziellen Aspekten.

Rechnet sich denn der ganze Aufwand?

Le Berthe: Unbedingt, davon sind wir fest überzeugt. Bei den drei Themen in die wir investieren - Nahrungsmittel, Bildung und Klimawandel - handelt es sich um große Zukunftstrends, die attraktive Investmentchancen bieten. Zusätzlich liefern sie noch eine soziale oder ökologische Rendite. Das ist genau das, was immer mehr Anleger fordern.

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