LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in NewsLesedauer: 5 Minuten

Vier Lektionen für den Konjunkturaufschwung Das können Anleger aus Chinas Erholung lernen

Seite 2 / 2

Lektion 3: Geldpolitik stützt Risikoanlagen weiterhin

„Das Hauptrisiko für prozyklische Positionen besteht darin, dass die politischen Entscheidungsträger die konjunkturstützenden Maßnahmen vorzeitig zurücknehmen und damit die Erholung gefährden“, erklärt Brown. Diese Gefahr könnte in China eher drohen, da sich die Expansion hier in einem fortgeschritteneren Stadium befindet. Peking hat jedoch versprochen, einen abrupten Wechsel von Stimulierung auf Straffung zu vermeiden und zudem einen Kurs skizziert, der damit im Einklang steht. Die politische Unterstützung soll demnach stärker auf kleine und mittlere Unternehmen ausgerichtet werden, um die Beschäftigung und den Konsum zu steigern. Die Regierung zielt darauf ab, die gesamtwirtschaftliche Verschuldung Chinas zu stabilisieren, anstatt sie zu verringern.

Auch die Zentralbanken in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften bleiben geduldig und signalisieren größtenteils eine Fortsetzung der außerordentlich expansiven Geldpolitik – selbst wenn sich die Konjunktur weiter verbessert. Dieser Ansatz der politischen Entscheidungsträger unterstützt Risikoanlagen.

Lektion 4: Rotation von Growth zu Value wahrscheinlich

Durch die wirtschaftliche Erholung müssen sich die politischen Entscheidungsträger in China nicht mehr nur auf die Unterstützung der Konjunktur konzentrieren. Chinas Kreditimpuls, also die jährliche Veränderung der Neukredite im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt, hat seinen Höhepunkt erreicht und wird in Zukunft negativ. „Aufgrund des Ausmaßes der fiskalischen Stimulierungsmaßnahmen in den USA, der Stärke der privaten Haushalte und eines längeren Prozesses bis zur vollständigen Wiederauffüllung der Lager gehen wir nicht davon aus, dass sich ein breiter Verlust der wirtschaftlichen Dynamik ankündigt“, sagt Brown. „Nichtsdestotrotz bleiben wir bei unserer Präferenz für asiatische Hochzinsanleihen. Denn für die Risiken, die mit jeder kreditbedingten Verlangsamung des Immobilienmarktes einhergehen, werden die Anleger gut entschädigt.“

Eine der Hauptursachen für die Underperformance chinesischer Aktien im Jahr 2021 ist die verstärkte Regulierung der Marktmacht führender Internetunternehmen. In den USA zeichnet sich ebenfalls ein Wechsel zu einer weniger marktfreundlichen (Fiskal-)Politik ab. Mehr Ausgaben für die Infrastruktur dürften mit höheren Unternehmenssteuersätzen, Maßnahmen zur Erhöhung der Steuerlast für multinationale Unternehmen und möglicherweise auch mit einer höheren Abgabe auf Kapitalgewinne einhergehen. Dieses Bündel an Maßnahmen würde unsere Präferenz für Nicht-US-Aktien verstärken und die Rotation von Growth zu Value weiter vorantreiben.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion