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Demografie und Langfristerträge Alternde Weltbevölkerung verursacht Zinsunsicherheit

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Kommende Jahrzehnte von Zinsunsicherheit zu erwarten

Die Wahrscheinlichkeit sinkender Zinsen ist laut den „Long Term Capital Market Assumptions“ dabei etwas größer als die für steigende Zinsen. „Trotzdem bleibt es eine unsichere Zeit und das Zerren der gegensätzlich wirkenden Effekte wird sich auf die Märkte auswirken“, sagt Bergweiler. Seit 2010 hat der Demographietrend in den langfristigen Ertragserwartungen der Gesellschaft für ein Minus von 0,5 Prozentpunkten gesorgt. „Dieser Einfluss könnte jetzt zu Ende gehen“, so Christoph Bergweiler. „Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind nun weitgehend eingepreist.“

Laut der Studie sollten deshalb andere Faktoren wie die technologische Entwicklung und die damit einhergehende Produktivitätssteigerung für positive Überraschungen sorgen. „Nach vielen Jahren mit rückläufigem Wachstum könnte jetzt die Schwelle erreicht sein, von der aus es wieder zu steigenden Wachstumserwartungen kommt“, erläutert Bergweiler. So beschreibe der langfristige Ausblick das Trendwachstum: Die realen Entwicklungen der Zinsen ebenso wie des Wirtschaftswachstums schwanken um diesen Trend und können sich durch andere wirtschaftliche wie auch politische Faktoren durchaus substanziell davon entfernen.

So seien die Reaktionen in anderen Bereichen der Weltwirtschaft durchaus eine Betrachtung wert: Die Alterung könne beispielsweise staatliche Ersparnisse abbauen, was zu steigenden Zinsen führen könnte. Auf der anderen Seite sei eine geringere Kreditaufnahme von Unternehmensseite zu erwarten, weil sich die Firmen auf niedrigeres Wachstum einstellten. Dies würde die Nachfrage nach Geld und damit die Zinsen eher sinken lassen.

Auch könnten große, schnell wachsende Volkswirtschaften wie China durch die hohe Sparquote der chinesischen Privathaushalte den Abbau der Welt-Ersparnisse verlangsamen. Deshalb ist in den kommenden Jahren mit zusätzlicher Unsicherheit bezüglich der Entwicklung des globalen Sparverhaltens und des Wirtschaftswachstums zu rechnen, was die Zinsen durchaus auf eine Berg- und Talfahrt schicken könnte.

Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind in einer Infografik zusammengefasst.

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