Alarmierende Zahlen Der deutsche Wald verliert seine Krone
Die bundesweite Waldzustandserhebung wird seit 1984 jährlich von den Ländern, basierend auf einem systematischen Netz von Stichproben, vorgenommen. Durch die regelmäßigen Erhebungen können Veränderungen erkannt und Risiken bewertet werden. Die Kronenverlichtung ist ein wichtiges Maß für die Vitalität der Bäume. Sie beschreibt, wie dicht, groß und verfärbt die Blätter und Nadeln sind.
So hat die anhaltende Dürre in den Vegetationszeiten 2018 bis 2020 verbreitet dazu geführt, dass die Blätter vorzeitig abgefallen sind. Bei der Fichte begünstigte sie die Vermehrung der Borkenkäfer. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Absterberate deshalb nochmals gestiegen.
Auch der Kronenzustand vieler Baumarten hat sich weiter verschlechtert: Sowohl der Anteil der deutlichen Kronenverlichtung als auch der der mittleren Kronenverlichtung ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. So lag der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen aller Baumarten im Sommer 2020 bei 37 Prozent. Nur 21 Prozent weisen noch keine Kronenverlichtungen auf, so das Ergebnis der Waldzustandserhebung 2020 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
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Außerdem wird eine stark zunehmende Absterberate beobachtet. Betroffen sind vor allem ältere Wälder über 60 Jahren. Aber auch bei den jüngeren Bäume zeigt sich ein negativer Trend.