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Aktualisiert am 22.06.2021 - 09:24 Uhrin NewsLesedauer: 7 Minuten

Anlagekultur Junge Generation im Aktienfieber

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Jüngere Aktionäre etwas bescheidener, beide Altersgruppen ohne Selbstüberschätzung

Die Umfrageteilnehmer wurden nach ihrer Renditeerwartung für ein breit gestreutes Aktienportfolio und nach der für ihr eigenes Portfolio gefragt. Die Antworten zeigen, dass junge Aktionäre bescheidenere Erwartungen an die langfristige Rendite pro Jahr haben (Grafik 6). Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass sich Aktionäre in Deutschland tendenziell nicht überschätzen und ihre eigenen Erwartungen mit der allgemeinen Markterwartung übereinstimmt.

Grafik 6: Welchen jährlichen Ertrag halten Sie für ein breit gestreutes Aktienportfolio (Aktien von mindestens 20 unterschiedlichen Unternehmen) langfristig für realistisch? (in Prozent) 

                               Quelle: Flossbach von Storch Research Institute in Zusammenarbeit mit der GfK

Kryptowährungen spielen bei jüngeren Aktionären eine viel größere Rolle

Junge und ältere Aktionäre in Deutschland sehen Aktien als besten Inflationsschutz für Finanzvermögen (Grafik 7). Während bei den älteren Generationen Gold an zweiter Stelle steht, überholen bei den jüngeren Aktionären Kryptowährungen knapp das Edelmetall. Sparbuch und Festgeld landen in beiden Altersgruppen erwartungsgemäß auf dem letzten Platz.

Grafik 7: Mit welcher der hier aufgeführten langfristigen Anlage können Sie ihr Vermögen am besten vor Inflation schützen? (in Prozent)

                                 Quelle: Flossbach von Storch Research Institute in Zusammenarbeit mit der GfK

Insbesondere ältere Aktionäre sind von der langfristigen Rentabilität von Aktien überzeugt (Grafik 8). Das zeigt sich bei der hypothetischen Frage: Angenommen, Sie würden heute 100.000 Euro erben, mit der Auflage, das Geld für 20 Jahre anlegen zu müssen und erst dann darüber verfügen zu können? Sowohl junge als auch ältere Aktionäre setzen häufig langfristig auf Immobilien. Bemerkenswert ist die Häufigkeit, mit der junge Aktionäre das Geld für mehr als 20 Jahre in Kryptowährungen investieren würden. Offenbar trauen viele junge Aktionäre den Kryptwährungen eine große Zukunft zu.

Grafik 8: Angenommen, Sie würden heute 100.000 Euro erben, mit der Auflage, das Geld für 20 Jahre anlegen zu müssen und erst dann darüber verfügen zu können. Wo würden Sie es bevorzugt anlegen? (in Prozent)

                                 Quelle: Flossbach von Storch Research Institute in Zusammenarbeit mit der GfK

Aktienhandel für junge und alte Aktionäre ein seriöses Geschäft

Viele junge Aktionäre haben während der Corona-Krise zum ersten Mal in Aktien investiert. Waren sie bereits vorher Aktionäre, haben die meisten ihre Aktieninvestitionen ausgeweitet. Man kann von einem Aktienboom der jungen Generation sprechen. Die Ziele und Einstellungen der jungen Aktionäre zeigen aber, dass das populäre Narrativ vom zockenden Jungaktionär nicht zutrifft. Knapp 75 Prozent der jungen Befragten sehen den Aktienhandel als ein seriöses Geschäft an.

Die Unterschiede im Anlagehorizont oder bei der spontanen Assoziation mit dem Wort Aktie (Risiko vs. Rendite) könnten auf die größere Unerfahrenheit junger Aktionäre zurückzuführen sein. Die optimistische Wahrnehmung von Kryptowährungen bei jungen Aktionären steigert die Erwartungen an die Zukunft dieser Technologie.

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