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Aluminium und Stahl Die schmutzige Dekarbonisierung

Aluminium-Produktion in China
Aluminium-Produktion in China: Den jüngsten Prognosen zufolge steigt die jährliche Nachfrage nach dem Metall bis 2030 um 13 Millionen Tonnen | Foto: IMAGO / VCG

Für grüne Technologien wie E-Mobilität und erneuerbare Energien werden große Mengen an umweltschädlichen Metallen benötigt. Ein Beispiel: Der Aluminiumanteil von Verbrennern liegt aktuell bei durchschnittlich 164 Kilogramm. Rund 60 Kilogramm mehr werden für ein E-Auto benötigt. In einem Plug-in-Hybrid werden sogar knapp 80 Kilogramm mehr Leichtmetall verbaut. Dabei ist die Herstellung und industrielle Nutzung von Aluminium für 2 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.

Auch die erneuerbaren Energien treiben die Nachfrage nach Aluminium in die Höhe. Während Offshore-Windenergieanlagen 3,6 und Solarprojekte 12,9 Tonnen Aluminium pro Megawatt (MW) Leistung benötigen, kommen Kohlekraftwerke mit 0,5 Tonnen pro Megawatt aus. Den jüngsten Prognosen zufolge wird die jährliche Nachfrage nach dem Metall bis 2030 deshalb um 13 Millionen Tonnen steigen. Der Anteil an der globalen Gesamtnachfrage würde sich damit von 4 auf 18 Prozent erhöhen.

Dabei hatte die Aluminiumproduktion in den vergangenen Jahren noch mit Überkapazitäten zu kämpfen. „Das dürfte sich allerdings mittelfristig ändern“, so die Analysten der Postbank. Denn: Die Obergrenze für Chinas Produktionskapazität für elektrolytisches Aluminium liegt bei 45,5 Millionen Tonnen. Neue Produktionsstätten dürfen nur in Betrieb genommen werden, wenn dafür alte Kapazitäten stillgelegt werden.

Nachfrage nach Stahl wird langfristig sinken

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Etwas anders sieht es bei Stahl aus: Das ebenfalls vergleichsweise umweltschädliche Metall wird für den Aufbau der Infrastruktur erneuerbarer Energien massiv nachgefragt. So benötigen Windkraftanlagen beispielsweise zwischen 80 und 150 Tonnen Stahl pro MW Leistung – bei Offshore-Anlagen sind es sogar bis zu 250 Tonnen. Auch Solaranlagen brauchen vergleichsweise viel Stahl: 35 bis 40 Tonnen pro MW. „Trotz des enormen Bedarfs sind die langfristigen Aussichten für Stahl aber als schwächer einzuschätzen“, so die Experten der Postbank.

Das liegt auch daran, dass die Nachfrage im Bereich der Automobilbranche spürbar sinken dürfte, weil E-Autos knapp 150 Kilogramm weniger Stahl brauchen als Verbrenner. Sobald die Infrastruktur für erneuerbare Energien steht, dürfte die Gesamtnachfrage daher sinken: Bis 2030 sollen es in der Europäischen Union und in Großbritannien laut Prognosen pro Jahr bis zu 15 Millionen Tonnen weniger sein.

Der Rohölpreis bleibt hingegen auf hohem Niveau. Das liegt insbesondere an den OPEC-Staaten, die sich auf keine neuen Förderquoten einigen konnten. Eine weitere Ursache sind die seit Wochen auf Vorkrisenniveau gesunkenen Erdöllagerbestände in den USA. Während Anfang 2020 noch 13 Millionen Barrel pro Tag gefördert wurden, sind es aktuell nur noch  11,1 Millionen Barrel pro Tag. Auch in China sind die Lagerbestände auf ein Jahrestief gefallen.

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