Digitalisierung der Vermögensanlage „Wir unterstützen bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen“
der fonds: Herr Bartz, das Thema Robo-Advice bewegt die Finanzbranche. Wie sollten Vermögensverwalter mit dem Thema umgehen? Müssen sie sich auf nachhaltige Veränderungen des Wealth Managements einstellen?
Chris Bartz: Zunächst ist festzuhalten, dass es um die Digitalisierung der Vermögensanlage insgesamt geht. Robo-Advice ist da nur ein Thema. Und die Digitalisierung ist für Vermögensverwalter vor allem eine Chance. Veränderungen sind ein normaler Prozess, das mag zwar einige verunsichern, lässt sich aber nicht aufhalten. Wichtig ist, dass sich Vermögensverwalter darauf einstellen. Sie müssen sich ihrer Stärken bewusst werden und diese dann gezielt einsetzen, um sich – gemeinsam mit den richtigen Partnern – langfristig erfolgreich zu positionieren.
Welche konkreten aktuellen Herausforderungen im Wealth Management sollten Vermögensverwalter im Blick haben? Welche Hilfe können hier Robo-Advice-Strategien leisten?
Bartz: Entscheidend ist aus meiner Sicht vor allem, dass die Digitalisierung von Kunden aktiv gefordert und forciert wird. Gerade sehr gut verdienende und vermögende Kunden sind heute die Early Adopters wenn es um Technologie geht – das gilt für die jeweils neueste Generation des iPhones genauso wie für Alexa oder Tesla. Zudem entsteht Vermögen regelmäßig aus unternehmerischer Aktivität. Kunden beschäftigen sich in ihrem täglichen Job mit der Digitalisierung und erwarten das Gleiche von ihrem Vermögensverwalter.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Wie sehen Sie das Marktpotential? Lohnt sich das Angebot aus Deutschland heraus?
Bartz: Deutschland ist durchaus ein attraktiver Markt. Alleine hier sind rund 500 unabhängige Vermögensverwalter und rund 300 Privatbanken tätig. Für all diese Unternehmen ist Digitalisierung ein Thema. Daraus entsteht eine hohe Nachfrage an Kooperationen und partnerschaftlicher Zusammenarbeit, wie wir sie bieten.
Zudem sind wir in Deutschland sehr gut positioniert, um unsere Plattform auch in anderen europäischen Ländern anzubieten. Das Vermögen im europäischen Markt liegt bei rund 35 Billionen Euro. Europa ist führender Standort, wenn es um Asset und Wealth Management geht, und entsprechend groß ist das Potenzial.