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Niedrigzinsumfeld Dividende schlägt Zins

Skyline des Frankfurter Bankenviertels
Skyline des Frankfurter Bankenviertels: Die durchschnittliche Dividendenrendite der im Euro Stoxx 50 Index gelisteten Unternehmen beträgt derzeit 3,5 Prozent | Foto: IMAGO / Ralph Peters

„Geld soll arbeiten und nicht ruhen. Denn wer sein Geld für sich arbeiten lässt, kann selber ruhen“, sagt Jürgen Mehrbrei, Gründer und Geschäftsführer der Unikat Vermögensverwaltung. Frei nach diesem Motto besteht ein Bedarf an regelmäßigen Einkünften, etwa um den Ruhestand finanziell abzusichern. Vor zehn Jahren waren regelmäßige Erträge noch relativ einfach zu finden: Mit europäischen Unternehmensanleihen guter Bonität konnten sich Anleger jährliche Zinszahlungen in Höhe von etwa 4 Prozent sichern.

„Seitdem hat sich vieles verändert“, so Mehrbrei. „Anleger, die im Frühjahr 2021 in europäische Unternehmensanleihen guter Bonität investiert haben, können im Durchschnitt nur noch mit jährlichen Zinszahlungen von knapp 0,6 Prozent rechnen. Und das bei einer Laufzeit von sieben bis zehn Jahren“, gibt Mehrbrei zu bedenken. Ziehe man hiervon noch die jährliche Inflation von derzeit ein bis zwei Prozent ab, verlieren Anleger mit einem solchen Investment real sogar an Kaufkraft.

Dividende als Alternative

Für Anleger, die nicht auf regelmäßigen Ausschüttungen verzichten wollen, können Dividenden eine interessante Alternative darstellen. Die durchschnittliche Dividendenrendite der 50 größten europäischen Aktiengesellschaften, abgebildet im Euro Stoxx 50 Index, beträgt derzeit 3,5 Prozent. „Dabei sollten Anleger jedoch stets beachten, dass ein Investment in Aktien neben den zusätzlichen Ertragschancen auch mit höheren Risiken verbunden sein kann“, mahnt Mehrbrei.

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Selten wurde das so deutlich wie im Jahr 2020: Im Zuge der Corona-Krise und den damit verbundenen massiven Einschränkungen der Wirtschaft kam es auch an den Kapitalmärkten zu heftigen Turbulenzen. Viele Unternehmen waren gezwungen, ihre Ausschüttungen zu kürzen oder sogar ganz auszusetzen. „Das macht deutlich, dass sich Anleger gründlich und fortlaufend über die wirtschaftliche Qualität ihrer im Portfolio befindlichen Unternehmen informieren müssen“, betont der Experte. „Denn nur wer in bilanziell hervorragend aufgestellte Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen investiert, kann sich über nachhaltige Dividendenrenditen freuen.“ Je reifer und etablierter ein Unternehmen ist, desto eher sei es bereit, eine hohe Dividende zu bezahlen.

Stabilitätsanker im Portfolio

Dividendenaktien können zur Stabilisierung des Gesamtdepots beitragen. Das liegt daran, dass viele Anleger vor allem an den regelmäßigen Erträgen der Unternehmen interessiert sind und über einen Verkauf der Aktie nur selten nachdenken. „Das hat zu Folge, dass auf kurzlebige Unternehmensnachrichten weniger stark reagiert wird, was extreme Kursschwankungen verringert“, erklärt Mehrbrei.

Die Attraktivität von Dividendenrenditen im Vergleich zu Anleiherenditen dürfte noch lange Bestand haben. „An eine Abkehr von der durch die Notenbanken gelebten Nullzinspolitik ist auch in den kommenden Jahren nicht zu denken. Zu einschneidend wären die Folgen für Staat und Wirtschaft.“

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