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Aktualisiert am 28.07.2020 - 10:59 Uhrin AktienLesedauer: 6 Minuten

DJE Kapital AG zum Handelskonflikt China-USA Wachstumsabschwächung erscheint eingepreist

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Trotz Eskalation: China kein Verlierer

Der Welthandel dürfte generell unter verschärften Zollerhebungen leiden. Schätzungen gehen bisher von bis zu einem Prozent Wachstumsabschwächung in China durch die US-Zollpolitik aus. China arbeitet aber seit Jahren daran, die Binnenkonjunktur (Konsum, Service) zu stärken und den Exportanteil zu verringern, damit das Land weniger abhängig vom Ausland ist. Darüber hinaus hat die chinesische Regierung auch bereits begonnen monetär zu stimulieren. Unter anderem hat die Chinesische Notenbank zuletzt am 8. Oktober die Mindestreserve-Anforderungen für Banken – also das Level an Bargeld, welches Banken als Reserve halten müssen – erneut gesenkt und damit Liquidität im dreistelligen Milliarden-Bereich an US-Dollar zur Verfügung gestellt. Weitere Stimulierungsmaßnahmen folgen: So wurde vergangenes Wochenende bekannt gegeben, dass die Einkommensteuer ab 1. Januar 2019 gesenkt wird. Auch im Immobilien-Bereich wird gelockert, Preisobergrenzen für Immobilien könnten bald in mehreren Städten aufgehoben werden. Allerdings wirken solche Maßnahmen immer erst mit Zeitverzug – und könnten daher erst im Laufe des Jahres 2019 eine positive Wirkung auf die Entwicklung des volkswirtschaftlichen Wachstums haben. China hat insgesamt viele Möglichkeiten zu stimulieren und sollte daher letztendlich nicht der Verlierer des Handelskriegs sein. Exportnationen wie Deutschland dürften vom chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt deutlich stärker betroffen sein. China selbst dürfte heute nicht stärker von der weltweiten Exportkonjunktur abhängig sein als die USA oder Japan.

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Fazit: Möglichen Abschwung sinnvoll nutzen

Mit Blick auf die Anlageperspektiven in China beziehungsweise in der Region Asien Pazifik ist die Unsicherheit kurzfristig hoch. Die von DJE verwalteten Asienfonds verfügen daher aktuell über eine höhere Kassenposition und sind vor allem in defensiven Sektoren übergewichtet. Im Falle einer Einigung oder einer Beilegung des Zollstreits könnten die Kassenbestände allerdings schnell in strukturell gut positionierte Werte aus zyklischen Sektoren, deren Kurse unter dem Handelsstreit massiv gelitten haben, umgeschichtet werden. Im Falle einer Verschärfung der Zollstreitigkeiten sollte die defensive Positionierung zu einem relativ besseren Abschneiden führen. Durch die Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung könnte aber auch im Laufe des kommenden Jahres wieder eine Wachstumsphase beginnen. Fazit für längerfristig orientierte Anleger: Erneute zollbedingte Kursrückgänge könnten sich daher als gute Einstieg- oder Zukaufgelegenheit erweisen.

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