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DJE-Marktausblick 2018, Teil II „Tendenziell gute Aussichten für den asiatischen Aktienmarkt“

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Japanische Börsen-Ampeln auf Grün

In Japan war das Wachstum pro Kopf der Bevölkerung in den letzten Jahren größer als in den meisten westlichen Volkswirtschaften, obwohl die Bevölkerung aus den bekannten demographischen Gründen schrumpft. Japans Unternehmen haben seit längerer Zeit stark in Asien investiert. Über die Hälfte der Gewinne der japanischen Unternehmen kommen bereits aus diesem Auslandssektor. Damit ist Japan trotz des nur ein Drittel so großen Exportanteils im Vergleich zu Deutschland ebenfalls stark vom Wachstum nicht nur der Weltkonjunktur, sondern auch besonders vom asiatischen Wachstum abhängig.

„Japans Dividendenrenditen steigen deutlich und sind im Verhältnis zu den niedrigsten Zinsen der Welt absolut wie relativ besonders attraktiv.”

Jens Ehrhardt, Vorstandsvorsitzender DJE

Generell sind die asiatischen Länder heute wesentlich mehr vom China-Wachstum abhängig als vom US-Wachstum. Japans Unternehmensbilanzen zeichnen sich durch ähnlich hohe Barreserven aus wie die viel größeren US-Unternehmen. Damit besteht ein hohes Potenzial für Aktienrückkäufe. Mit Blick auf ihre Bewertung sind japanische Aktien heute am preiswertesten seit über 40 Jahren. Der Index liegt nur bei gut der Hälfte seines Standes von Ende 1989. Die Dividendenrenditen steigen deutlich und sind im Verhältnis zu den niedrigsten Zinsen der Welt absolut wie relativ besonders attraktiv. Nach den chinesischen Unternehmen waren die Gewinnsteigerungen bei japanischen Aktiengesellschaften zuletzt weltweit am stärksten.

Mittelfristig erscheinen japanische Aktien deshalb besonders aussichtsreich, wobei im Gegensatz zu früheren Jahren die Währung nicht abgesichert werden sollte, denn sie erscheint im internationalen Vergleich unterbewertet. Damit dürften nicht nur Exportunternehmen, sondern auch binnenorientierte japanische Aktien aussichtsreich sein.

Sektorallokation ausgewogen aufstellen

2017 war rückblickend das Jahr der zyklischen und wachstumsstarken Aktien. Aus gutem Grund, denn der konjunkturelle Rückenwind war robust und weltweit außergewöhnlich homogen. Das Wachstum in Europa hat viele Marktteilnehmer überrascht. DJE war mit hohen Gewichtungen in Aktien aus dem Chemie-, Industrie- und Technoologiebereich gut vertreten. Die Frühindikatoren deuten zunächst auf eine Fortsetzung dieses positiven Konjunkturverlaufs.

Dennoch, für das kommende Jahr sollte der Trend der zyklischen Aktien nicht einfach linear fortgeschrieben werden. Auch wenn eine alte Börsenregel besagt, dass: „Trends oft länger laufen als man glaubt“, ist es ratsam, selektiver zu werden. Die Bewertungen sind in einzelnen Bereichen schon weit voraus gelaufen. Entsprechend lohnt es sich, auch die Nachzügler zu analysieren bzw. defensivere Branchen in Betracht zu ziehen. Für die Börse ist es weniger entscheidend, ob die Konjunktur gerade gut wächst, als vielmehr, mit welcher Dynamik sich die Wachstumsraten verändern. Sollte sich diese im nächsten Jahr verlangsamen, wird der Markt mit großer Wahrscheinlichkeit auch jene Branchen bevorzugen, die zuletzt als Langweiler galten. Aktien aus dem Gesundheits- oder Energiesektor wären Beispiele. Diese haben oft sogar den Vorteil, dass sie recht hohe Dividenden zahlen.

Dividenden sind ein Kriterium, dass 2017 nicht im Fokus der Anleger stand. Das belegen auch jüngste Umfragen. In einem Umfeld, in dem die Kurse zweistellig steigen, ist das auch verständlich. Die Präferenz für Kursgewinne ist derzeit entsprechend ausgeprägt. Wenn der Wind 2018 drehen sollte, könnten sich hier für vorsichtige, vorausschauende Investoren antizyklische Gelegenheiten bieten.

 

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