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Aktualisiert am 03.07.2020 - 13:24 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 5 Minuten

DJE zu Anlagechancen durch Digitalisierung Cyber Security im Fokus der Anleger

René Kerkhoff, Analyst und Fondsmanager bei DJE Kapital AG
René Kerkhoff, Analyst und Fondsmanager bei DJE Kapital AG: „Cyber Security ist zwar bereits jetzt ein wichtiges Thema, jedoch wird es aufgrund der stärkeren Digitalisierung in Zukunft noch bedeutender.“ | Foto: DJE Kapital AG

Der digitale Wandel hat längst nahezu alle Lebensbereiche und damit sämtliche Branchen und Sektoren erfasst. Durch die digitale Transformation werden zahlreiche Prozesse vereinfacht und die Produktivität gesteigert. Eine Studie der Roland Berger Strategy Consultants im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie rechnet bis 2025 mit einer zusätzlichen Wertschöpfung in Europa von bis zu 1,25 Billionen Euro. Allerdings erhöht die Digitalisierung auch die Anfälligkeit der Unternehmen für Cyber-Attacken.

Laut Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurden in den Jahren 2016 und 2017 rund 70 Prozent aller Unternehmen in Deutschland über das Internet angegriffen. Die Hälfte dieser Angriffe war erfolgreich, wiederum knapp die Hälfte der erfolgreichen Angriffe führte zu Produktions- und Betriebsausfällen. Die Gesamtkosten für Schäden aus Cyber-Angriffen belief sich in diesem Zeitraum auf über 43 Milliarden Euro, unter anderem für die Wiederherstellung der Systeme und die Kosten für die Aufklärung der Angriffe. Der größte Teil der Angriffe erfolgte über Malware, also infizierte Software, gefolgt von Hacking-Angriffen und Angriffen auf die Netzwerkinfrastrukturen der Unternehmen.

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Steigende Nachfrage nach digitalen Cyber Security-Lösungen

Konzentrierten sich bisher die Angriffe hauptsächlich auf Browser, Betriebssysteme und JavaScript, bieten digitalisierte Unternehmen heute mehr Angriffsmöglichkeiten. Zum Beispiel werden E-Mail-Verschlüsselungen, Smart Cards, Prozessoren/Chips und Überwachungskameras Ziel von Cyber-Attacken. Zudem tauchen pro Tag 390.000 neue Schadprogramm-Varianten auf, die das Angriffsrisiko für Unternehmen zusätzlich erhöhen. Immer mehr Unternehmen, insbesondere Großkonzerne, sehen diese Entwicklung für ihre Betriebsfähigkeit als kritisch an und investieren daher vermehrt in den Schutz ihrer IT-Infrastruktur.

Laut dem deutschen Digitalverband Bitkom gaben Unternehmen im Jahr 2018 rund vier Milliarden Euro für ihre IT-Sicherheit aus (9 Prozent mehr als im Vorjahr). Dazu zählen Ausgaben für die laufende Überwachung der Netzwerke, für regelmäßige Überprüfung der Zugriffsberechtigungen und Schwachstellenanalyse sowie für die Beratung durch externe Spezialisten. Mussten Unternehmen früher in analogen Werkschutz investieren, um ihr Warenlager zu schützen, müssen sie heute digitale Sicherheitssysteme ausbauen. Die Nachfrage an Cyber Security-Lösungen wird dementsprechend mindestens so stark steigen wie die Digitalisierungsrate in Unternehmen, damit diese ihr geistiges Eigentum schützen können.

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