Elektromobilität Norwegen hängt Europa ab
Trotz eines robusten Wachstums und Rekordniveaus bei den Elektrofahrzeugverkäufen in vielen der größten Automobilmärkte dominieren Verbrennungsmotoren nach wie vor den Verkauf von Personenkraftwagen auf der ganzen Welt. Plug-in-Elektrofahrzeuge machten im vergangenen Jahr nur 2,6 Prozent der gesamten Verkäufe und Zulassungen von Fahrzeugen aus, wobei nur acht Länder einen Anteil von 5 Prozent oder mehr meldeten.
Norwegen bildete mit 56 Prozent die bemerkenswerteste Ausnahme, wobei Island, Schweden und Finnland ebenfalls unter den ersten fünf Ländern zu finden sind – ein Beweis für die schnelle Einführung von Elektroautos in den skandinavischen Ländern. China, der bei weitem größte Absatzmarkt für Elektroautos, belegte mit einem Anteil von 5,6 Prozent lediglich den siebten Platz hinter Portugal.
Während sich die politischen Maßnahmen Norwegens, beispielweise Steuerbefreiungen, Mautbefreiungen und andere Anreize, bei der Förderung von Elektroautos als sehr wirksam erwiesen haben, lässt sich das norwegische Modell nicht ohne weiteres auf andere Länder übertragen. In erster Linie erhebt das Land hohe Kfz-Einfuhrzölle und Zulassungssteuern, was die Autos deutlich teurer macht als etwa in den USA. Durch den Verzicht auf diese Abgaben für Elektrofahrzeuge subventioniert Norwegen den Kauf von Elektroautos auf einem Niveau, das sich ein größeres Land wie die USA nicht leisten könnte.
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Zweitens ist Norwegen ein sehr wohlhabendes Land mit einem hohen Einkommensniveau. Laut Norwegens nationalem Statistikinstitut lag das mittlere Haushaltseinkommen nach Steuern im Jahr 2018 bei etwa 54.000 US-Dollar, was in etwa dem Niveau der USA entspricht, aber mehr als doppelt so hoch ist wie der EU-Durchschnitt.
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