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Aktualisiert am 03.07.2020 - 09:49 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 2 Minuten

Emerging Markets Debt Lockere Geldpolitik in den Schwellenländern könnte bald vorbei sein

Das verlangsamte globale Wachstum, die weiterhin unkonventionelle Geldpolitik in den Industrieländern sowie ein Umfeld geringer Volatilität der Wechselkurse haben die Renditen von Staatsanleihen der Schwellenländer seit dem letzten Quartal 2018 überwiegend ansteigen lassen. Mit dem Ziel, das Wachstum anzukurbeln, haben viele Zentralbanken der Emerging Markets, wie zuletzt zum Beispiel in Russland, Serbien, Südafrika, Südkorea und der Türkei, die Gelegenheit für Leitzinssenkungen genutzt. Diese Entwicklung könnte nun zu einem Ende kommen.

Der Hauptgrund hierfür ist sicherlich die jüngste Ankündigung der USA, Zölle auf chinesische Waren im Wert von weiteren 300 Milliarden Dollar zu erheben sowie die dementsprechende Reaktion des Renminbi, der das wichtige Wechselkursniveau von 7,00 gegenüber dem Dollar durchbrach. Dies hat zu einem Ausverkauf der meisten Schwellenländerwährungen geführt.

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In einem sich abschwächenden Währungsumfeld wird es für die Zentralbanken der Emerging Markets immer schwieriger, das Wachstum durch Zinssenkungen anzukurbeln, insbesondere in Ländern, in denen sich die Devisenabwertung auf die Inflation durchschlägt. Das Fenster einer lockeren Geldpolitik könnte sich in den Schwellenländern also bald schließen.

Die globale Suche nach Rendite ist stark unterstützend für die Anlageklasse Emerging Markets Debt, bedenkt man, dass weltweit Schuldtitel in Höhe von fast 13 Billionen Dollar bereits unter null Prozent rentieren. Gleichzeitig bleiben die Realzinsen der Schwellenländer auf Basis aktueller Bewertungen auf einem attraktiven Niveau.

Vor dem Hintergrund der global weiter sinkenden Zinsen bleiben wir für Anleihen der Schwellenländer nach wie vor positiv eingestellt, sind jedoch zunehmend vorsichtig im Hinblick auf deren Währungen. Aktive Titelauswahl bleibt ein zentraler Erfolgsfaktor im aktuellen Umfeld, das geprägt ist von hohen Bewertungen in einigen Ländern wie Costa Rica, unsicheren Schuldenentwicklungen, wie in Argentinien und Brasilien, schwachen Fundamentaldaten und politischen Unwägbarkeiten (Türkei) sowie möglichen Ratingherabstufungen, zum Beispiel in Südafrika und Mexiko.

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