Erholung auf Unternehmensebene Gewinnwachstum in Europa höher als in den USA

Es gibt weitere Hinweise, dass die robusten Gewinne des vierten Quartals 2016 sich weiter erhöhen könnten. In der Tat folgen die erhöhten Gewinnprognosen in ihrer Richtung den vorgelegten Gewinnen, womit ein typisches Muster von Prognosesenkungen zu einem solchen Zeitpunkt gebrochen wird, wie aus den J.P. Morgan-Daten auch hervorgeht. Die Gewinnprognosen sind demnach insgesamt um ein Prozent gewachsen, und zwar insbesondere bei Zyklikern wie etwa Minenbetreibern. Davon abweichend sind die Prognosen für US-Unternehmen im gleichen Zeitraum um 1,7 Prozent gesunken.

Wie Strategen der Bank of America Merrill Lynch herausstellen, ist das Verhältnis zwischen erhöhten und gesenkten Konsens-Gewinnprognosen bei europäischen Unternehmen in den letzten drei Monaten mit 1,02 ermittelt worden. Jeder Wert über der Parität, heißt es von den Finanzexperten, ist aus historischer Sicht ein starkes Signal für die Aktien der Region.

„Höhere Preise bei steigender Inflation“

Mangelndes Gewinnwachstum war in den vergangenen Jahren der Hauptgrund für die im Vergleich zur Wall Street unterdurchschnittliche Entwicklung der Europabörsen, wie Barclays-Aktienstrategen in einer Studie vergangenen Februar feststellten. Bislang hat sich das allerdings im laufenden Jahr nicht geändert: Der europäische Aktienindex Stoxx Europe 600 ist um 3,6 Prozent vorgerückt, während das US-Barometer S&P 500 um 6,4 Prozent anstieg.

„Europäische Unternehmen sind an Gewinnsteigerungen seit nahezu sieben Jahren gescheitert, während in den USA die Gewinne wieder auf die Höchststände des letzten Zyklus gestiegen sind“, heißt es von den Barclays-Strategen. Wenn auch die Inflation wieder anziehe, könnten Unternehmen auch wieder ihre Preise anheben, was die Margen in Europa verbessern werde.