Etappensieg für Klimaschützer Rodung nimmt ab – Grund zur Sorge besteht dennoch
Die Rodung von Waldflächen hat sich in den vergangenen Jahren etwas entschleunigt. Laut der jüngsten Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) waren es in den Jahren 2000 bis 2010 noch etwa 5,2 Millionen Hektar Wald, die jährlich auf der Welt durch Abholzung und Naturkatastrophen verloren gegangen sind. In den vergangenen zehn Jahren wurde mit etwa 4,7 Millionen Hektar weniger Fläche gerodet. Einer der Gründe für den Rückgang: Einige Regionen konnten eine höhere Aufforstung als Entwaldung nachweisen.
Doch die Grafik von Statista zeigt ebenfalls, dass Afrika mit 3,9 Millionen Hektar weltweit die höchste Nettoverlustquote an Waldfläche verzeichnet – gefolgt von Südamerika. Besonders brisant derzeit: Zwar hatte Brasiliens Regierungschef Jair Bolsonaro die Brandrodung vorübergehend verboten. Doch im Amazonasgebiet lodern soviele Brände wie nie zuvor. Experten warnen, dass diese illegale Abholzung nicht nur das Ökosystem des Amazonas in akute Gefahr bringen wird, sondern auch die globalen Klimaschutz-Bemühungen zurückwerfen könnten.
Asien, Ozeanien und Europa hingegen konnten von 2010 bis 2020 mehr Fläche aufforsten als entwalden und verzeichnen einen Nettozuwachs, auch wenn dieser in Europa und Asien geringer ausfällt als im vorherigen Jahrzehnt.
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Insgesamt hat die Erde seit 1990 mehr als 170 Millionen Hektar an Waldfläche verloren – das entspricht etwa der Größe Libyens. Ohne natürliche Regeneration der Wälder und zusätzlicher Aufforstung, würde sich der Verlust auf 420 Millionen Hektar belaufen.