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Aktualisiert am 03.07.2020 - 10:46 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 7 Minuten

ETF-Anbieter VanEck zu Gold Goldpreis dürfte sich im August bei 1.400 US-Dollar stabilisieren

Goldmine eines australischen Förderers
Goldmine eines australischen Förderers: Goldaktien erwachen wieder zum Leben | Foto: St. Barbara Ltd.

Der Goldpreis verzeichnete im Juni einen bedeutenden, womöglich historischen Ausbruch. Vorangegangen ist eine lange sechsjährige Bodenbildung im Bereich von 1.200 bis 1.300 US-Dollar je Feinunze. Die Widerstandslinie verlief in diesem Zeitraum bei 1.365 US-Dollar je Feinunze. Im Juni durchbrach Gold zwei bedeutende Widerstände. Den ersten bei 1.365 US-Dollar am 20. Juni, gefolgt von der 1.400-US-Dollar -Marke am 21. Juni. Am 25. Juni erreichte der Goldpreis mit 1.439 US-Dollar ein Sechsjahreshoch und beendete den Monat bei 1.409,55 US-Dollar – ein Plus von 103,97 US-Dollar (8,0 Prozent).

Der Ausbruch des Goldpreises vollzog sich auf globaler Ebene. Das Durchbrechen der Widerstände bei 1.365 US-Dollar und 1.400 US-Dollar und das Hoch bei 1.439 US-Dollar traten allesamt im asiatischen Handel auf. Unterstützung und Momentum setzten sich im anschließenden Handel in London und New York fort. Das Anlagevolumen bei Gold-ETFs stieg auf Sechsjahreshöchststände, und im Juni wurden die größten monatlichen Zuflüsse seit drei Jahren verzeichnet.

Goldaktien erwachten wieder zum Leben, und machten ihrem historisch bedingten Ruf, als Ertragshebel auf den Goldpreis zu fungieren, alle Ehre. Der NYSE Arca Gold Miners Index stieg um 19,1 Prozent auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Der MVIS Global Junior Gold Miners Index verbuchte ein Plus von 19,3 Prozent und erreichte damit ein 21-Monats-Hoch.

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„Wettlauf nach unten“ stützt Fundamentaldaten

Mehrere grundlegende Faktoren ermöglichten den Ausbruch des Goldpreises. Schon Anfang des Monats verzeichnete Gold Zuwächse. Grund hierfür waren der weiter andauernde Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie Äußerungen vonseiten der US-Notenbank Fed, in denen Sorgen um die Konjunktur zum Ausdruck kamen. Im Laufe des Monats erreichten uns kontinuierlich schwache Zahlen zur Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe – zunächst am 3. Juni in den USA der vom Institute for Supply Management (ISM) veröffentlichte Purchasing Managers' Index (PMI) und dann am 8. Juni die Daten zur deutschen Industrieproduktion. Am 16. Juni hieß es, chinesische Behörden bemühten sich, die Auswirkungen des Ausfalls der Baoshang Bank einzudämmen, da Broker und Vermögensverwalter den Handel aufgrund möglicher Kontrahentenrisiken zu begrenzen versuchten. Am 18. Juni deutete die Europäische Zentralbank (EZB) an, dass Zinssenkungen wahrscheinlich seien, falls sich die konjunkturelle Lage nicht bessert. Dann machte sich an den Märkten die Überzeugung breit, dass auch die Fed in der zweiten Jahreshälfte die Zinsen senken werde. Anlass hierfür waren die Erklärung und Pressekonferenz des Federal Open Market Committee (FOMC) vom 19. Juni, die auf eine künftig expansivere Haltung des FOMC schließen ließen. VanEck-Chief Economist Natalia Gurushina bezeichnete die Entwicklung als „einen Wettlauf der großen Zentralbanken nach unten“. All dies hatte zur Folge, dass sich am Markt ein allgemeiner Stimmungsumschwung vollzog und nun weithin mit einem schwächeren Wachstum und steigenden Risiken gerechnet wird.

Unterstützt wurde der Goldpreis von noch niedrigeren Zinsen – fünfjährige US-Treasuries weisen inzwischen eine reale (inflationsbereinigte) Verzinsung von 0 Prozent auf. Zehnjährige Bundesanleihen sanken auf ein Rekordtief von -0,3 Prozent. Der US-Dollar gab nach – der U.S. Dollar Index (DXY) urchbrach kurzfristige Unterstützungslinien.

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