Den Start in Börsenjahr 2022 möchten viele Anleger:innen wohl am liebsten vergessen. Der US-Tech-Index Nasdaq 100 verzeichnete den schlechtesten Jahresstart seit der Finanzkrise 2008/09. Auch beim großen Bruder, dem marktbreiten S&P 500 Index, sah es nicht besser aus.
Investor:innen, die nicht alles auf eine Karte gesetzt und auch Schwellenländeraktien in ihre Portfolios gebucht haben, konnten sich dagegen zunächst freuen: Ausgerechnet Länder wie Brasilien oder Indonesien sorgten in den ersten Wochen des Jahres für grüne Zahlen im Depot.
Mit Putins Angriff auf die Ukraine ging es dann auch bei den Schwellenländerindizes bergab. Der Vergleich zwischen dem MSCI World Index, der seit Jahresbeginn um die 8 Prozent verlor, und dem MSCI Emerging Markets Index, der auf Jahressicht etwa 4 Prozent im Minus liegt, zeigt jedoch, dass die aufstrebenden Wirtschaftsnationen die Kursturbulenzen der vergangenen Wochen verhältnismäßig gut verkraftet haben.
Wer gehört zu den Emerging Markets?
Doch welche Länder fallen eigentlich in die Kategorie Schwellenländer? Viele Marktteilnehmer:innen orientieren sich an der Auswahl des Morgan Stanley Capital Investment (MSCI) Emerging Markets Index. Aktuell sind hier 25 Länder in sehr unterschiedlicher Gewichtung vertreten. Der Index besteht aus rund 1.400 Positionen.
Zu den vertretenen Nationen zählen aktuell:
- Amerika: Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexico, Peru
- EMEA: Tschechien, Ägypten, Griechenland, Ungarn, Kuwait, Polen, Katar, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate
- Asien: China, Indien, Indonesien, Korea, Malaysia, Philippinen, Taiwan, Thailand
China macht mehr als 30 Prozent des MSCI EM Index aus. Die Auswirkungen der starken Gewichtung zeigten sich im vergangenen Jahr, als chinesische Großkonzerne wie Alibaba und Tencent von den regulatorischen Maßnahmen in China betroffen waren und den gesamten Index nach unten zogen.
Langfristig bleiben die aufstrebenden Volkswirtschaften aber interessant. Franklin-Templeton-Expertin Caroline Baron geht zumindest für das Gesamtjahr 2022 davon aus, dass Anleger:innen speziellere Märkte wie China oder Südamerika stärker in den Fokus nehmen werden. Zurückzuführen sei dies auf die vergleichsweise günstigen Bewertungen.
„Schwellenländer, die die Lieferkettenprobleme infolge der aufgestauten Nachfrage angehen, werden einen Aufschwung erleben“, prognostiziert ihr Kollege Jason Xavier. „Von Halbleitern bis Industrieanlagen – die Probleme betreffen Verbraucher wie Unternehmen auf der ganzen Welt. Selbst der Markt für Gebrauchtwagen in Großbritannien tendiert aufgrund der Knappheit an Neufahrzeugen nach oben. Die globale Lieferkette ist hier in hohem Maße von China, Südkorea und Taiwan abhängig.“
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Hinweis: Es handelt sich hierbei um keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung. Die Geldanlage am Kapitalmarkt ist mit Risiken verbunden. Aus Wertentwicklungen in der Vergangenheit lässt sich nicht auf künftige Wertentwicklungen schließen. Stand der Fonds-Daten: 28. Februar 2022.