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ETFs Depotgebühren fressen Rendite

„Stecken Sie Ihr Geld in Aktien. Dazu kaufen Sie sich eine große Dosis Schlaftabletten. Nach vielen Jahren wachen Sie als reicher Mann auf.“ Getreu dieser Devise des legendären Börsengurus Andre Kostolany plante die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) ihre Stichprobe zu den Kosten von ETFs. Dabei handelt es sich um breit gestreute Aktienfonds, die es meist ohne Ausgabeaufschlag gibt. Die fondsinternen Verwaltungsgebühren sind meist niedrig, da keine Aktien aktiv ausgewählt werden, sondern lediglich ein Index wie der DAX oder der Euro Stoxx abgebildet wird.

In der Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW zeigte sich schnell: Statt Reichtum gab's oftmals nur Verluste. Der Grund: Wer in ETFs investieren will, braucht ein Wertpapierdepot und muss die Fondsanteile über die Börse kaufen. Durchgerechnet wurden in der Stichprobe zwei Szenarien bei zwölf Banken: Die Gesamtkosten für Anleger, die jeweils 1000 oder 10.000 Euro investieren und nach zehn Jahren ihre ETF-Anteile wieder verkaufen.

Standen mehrere Depotvarianten bei einem Institut zur Auswahl, zählten die günstigeren Entgelte für die Online-Depotführung. Hochgerechnet wurden die aktuellen Order- und Depotgebühren auf zehn Jahre unter der Annahme, dass die Kostensätze nicht geändert werden.

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Das Ergebnis: Preiswertester Anbieter in der 1.000-Euro-Kategorie war die Onvista-Bank. Fünf Euro Fixgebühr pro Order und kostenlose Depotführung ließen den Gebührenzähler beim Verkauf der Anteile nach zehn Jahren bei exakt zehn Euro stehen bleiben. Kundenfreundlich agierten auch die Deutsche-Bank-Tochter Maxblue mit 17,80 Euro sowie ING-DiBa mit 19,80 Euro.

Gebühren fressen Rendite

Den Gebührenhammer schwang dagegen der Sparkassen-Ableger S-Broker, so die Verbraucherzentrale NRW. Hier wurde Anlegern, die das Prinzip „Kaufen und Halten“ befolgen, die Depotgebühr zum Verhängnis. Denn wer nicht mindestens eine Transaktion pro Quartal durchführte oder ein Anlagevolumen von 10.000 Euro verwaltete, musste beim S-Broker alle drei Monate 11,97 Euro als Depotgebühr bezahlen. Das ließ bei neun Jahren und drei Quartalen ohne Transaktion die Gesamtkosten auf 484,81 Euro steigen. Damit fraßen die Gebühren fast die Hälfte des Kapitals von 1.000 Euro.

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