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Ethenea-Fondsmanager über Brexit Herr Schmitt, wie kam der Ethna-Aktiv unbeschadet durch die Krise?

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Im Gegensatz zu den Aktienmärkten, die in den Keller rauschten, legte Ihr Milliarden-Mischfonds Ethna-Aktiv am vergangenen Freitag sogar leicht zu. Wie stellen Sie Ihren Fonds aktuell auf? Welche aussichtsreichen Anlageklassen haben Sie in den vergangenen Tagen und Wochen aufgestockt? Bei welchen Anlageklassen warten Sie ab? Und welche Anlageklassen haben Sie jüngst heruntergefahren?

Schmitt: Im Vorfeld des Referendums haben wir unsere Cash-Quote erhöht, um die Volatilität des Fonds niedrig zu halten, gleichzeitig haben wir unser Aktien-Exposure reduziert. Auch nach dem Referendum behalten wir generell eine vorsichtige Strategie bei, da wir der Meinung sind, dass es aufgrund der Kombination eines sehr unsicheren Marktumfelds und der hohen Marktpreise noch zu früh ist, um dauerhaft mehr Risiken einzugehen. Daher passen wir unser Aktien-Exposure je nach Marktlage an und greifen aktiv ins Geschehen ein. Die starken Schwankungen bieten natürlich auch interessante Investitionsmöglichkeiten, die wir zu gegebener Zeit nutzen werden.

Die Ratingstruktur unseres Rentenportfolios haben wir ebenfalls verbessert, indem wir den Bestand an Non-Investment-Grade-Anleihen reduziert haben. Gleichzeitig haben wir unsere Allokation an Investment-Grade-Anleihen von Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen und robusten Cashflows ausgebaut. Europäische Euro-denominierte Unternehmensanleihen sind gegenwärtig allerdings absurd teuer. Dies lässt sich nur so erklären, dass der Markt davon ausgeht, dass die Europäische Zentralbank sowieso alles aufkaufen wird. Bei den Staatsanleihen genießen im aktuellen Umfeld insbesondere US-Treasuries einen Safe Haven-Status. Sie dürften auch weiter von den Unsicherheiten in Europa profitieren. 

Geographisch gesehen bevorzugen wir somit weiterhin US-amerikanische Wertpapiere. Neben der besseren Liquidität und der attraktiveren Bewertung unterstreicht das Referendum nochmals das höhere politische Risiko in Europa im Vergleich zu den USA. Vor dem Brexit-Referendum hatten wir unser Fremdwährungsexposure und insbesondere unser US-Dollar-Exposure ausgebaut, da der US-Dollar als Reservewährung der Welt fungiert. Hinsichtlich der Sektoren setzen wir unverändert auf defensive Werte aus dem Konsum- und Gesundheitsbereich, die sich der Krise gut widersetzen, sowie auf attraktive Technologiewerte. 

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