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Eyb & Wallwitz zu Corona-Gewinnern Monopolisten trotzen der Krise

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Monopolisten als stabilisierende Faktoren

Neben „schöpferischen Zerstörern“ wie Pinterest finden sich auch Monopolisten oder Oligopolisten im Schumpeter Portfolio. Sie zeichnen sich durch eine konstante Nachfrage, auskömmliche Margen und hohe Eintrittsbarrieren aus – und sie können in unruhigen Zeiten stabilisierend wirken. Die Aussicht auf konstante, meist hohe Dividendenzahlungen ist ausschlaggebend für die Wertentwicklung einer langfristigen Aktienanlage.

Typische Beispiele für diese Kategorie sind Nahrungsmittelproduzenten und Pharmaunternehmen. Unabhängig von der wirtschaftlichen Situation müssen Menschen essen und sind gegebenenfalls auf Medikamente angewiesen. Staaten haben ein hohes Interesse an der Grundversorgung ihrer Bevölkerung, weshalb sie diesen Unternehmen auch eine gewisse Monopolstellung zubilligen. Von einem solchen übergreifenden Interesse profitiert beispielsweise Veolia Environment, zuständig für die Müllabfuhr im Großraum London. Die Stadt dürfte ein sehr großes Interesse daran haben, dass hier alles reibungslos läuft.

Genauso wie sich Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ständig weiterentwickeln, ist dies auch bei den Kapitalmärkten der Fall. Die jüngsten Ereignisse zeigen, wie schnell und drastisch sich die Marktumstände ändern können. Wir sind überzeugt, dass das beste Werkzeug, um diesem stetigen Wandel zu begegnen, der gesunde Menschverstand ist. Das ist mit ein Grund, warum wir mit der aktiv gemanagten Schumpeter-Strategie nach überschaubarem Drawdown im März auf Jahressicht ein Plus von 12 Prozent ausweisen können (Stand 31. Juli 2020). Anders als viele Benchmark-Ansätze waren wir allenfalls indirekt in Automobil, Luftfahrt, Tourismus oder Öl investiert. Bis wir in diesen Branchen die Vor-Krisen-Kurse wiedersehen, dürfte es dauern – wenn einige Unternehmen es überhaupt schaffen.

Wandel in vielen Wirtschaftsbereichen erst am Anfang

Wir sind für die Zukunft an den Aktienmärkten vorsichtig optimistisch gestimmt. Die Pandemie mit ihren vielen Opfern ist ohne Frage eine menschliche Katastrophe. Unsere Gesellschaft und die Wirtschaft werden sich jedoch an die neuen Gegebenheiten anpassen und daher weiter funktionieren. Die Zentralbanken und die Regierungen dürften weiterhin alles tun, um den schlimmsten Kollaps mit allen verfügbaren Mitteln zu verhindern.

Langfristig sehen wir weiterhin sehr gute Wachstumschancen für Aktien. Der digitale Wandel befindet sich in vielen Bereichen gerade einmal am Anfang. Arztbesuche, Behördengänge, Bildungsangebote und auch viele Einkäufe laufen zum größten Teil noch analog ab. Auch der Bedarf an medizinischer Forschung und Ausrüstung war niemals höher und wird weiter steigen. Nicht zuletzt beobachten wir in den Schwellenländern einen weiter anwachsenden Trend zum Konsum. Dies sind allesamt Aspekte, die uns als aktive Aktienmanager durchaus positiv stimmen dürfen.

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